Sonneberg - Großes Aufsehen am Unteren Markt in Sonneberg: zahlreiche Passanten verfolgten Samstagvormittag mit, wie mittels Kran zwei Zwiebelturm-Hälften auf das Gründerzeitgebäude gehievt wurden.

"Wir haben das alte Türmchen nach einer Zeichnung aus der Bauzeit rekonstruiert", sagt Hans Nehr aus Unterhaid bei Bamberg. Sein Zimmereibetrieb hatte die Arbeit übernommen und die "Zwiebel" in zwei Hälften vorgefertigt. "Das alltägliche Geschäft ist das nicht gerade", sagt der Handwerker. Jeweils über eine Tonne wiegen die beiden Holzkonstruktionen und sind noch dazu ziemlich sperrig - vier Meter breit und dreieinhalb Meter hoch. Nach den Zimmerern haben dann wieder die Dachdecker das Sagen, denn auf den Turm kommen noch Schiefer.

Das Gebäude liegt im Denkmalensemble Untere Stadt. Der Untere Markt selbst wurde - bis auf eine hier schon seit dem 14. Jahrhundert existente Mühle (Untere Mühle, später der Bürgerschule gewichen) - erst seit dem 18. Jahrhundert locker bebaut. Erst im Zuge der Neukonzeption der Stadterweiterung 1877 wurde der Untere Markt in die systematische Stadtplanung einbezogen.