Lauscha - Die Flammen aus der Feuerschale erleuchteten den Kirchhof. Im Kircheninneren war es dunkel. Dunkel wie an jenem Morgen, als die Frauen einst in Jerusalem zum Grab gingen, in dem mit Jesus ihre Wünsche und Hoffnungen begraben zu sein schienen. Dunkel wie an jenem Freitag, als sich eine Finsternis über die Erde ausbreitete, denn Jesus war am Kreuz gestorben. In der Jugendstilkirche hatten sich in andächtiger Stille weit über einhundert Gläubige aus den Gemeinden von Lauscha und Umgebung zur Feier der Osternacht versammelt. Aufmerksam lauschten sie Gemeindepädagogin Manuela Marschollek, die im Dunkel die Kreuzigungsgeschichte las.