Weder Baubeamte noch die heimische Architektengilde waren begeistert, mit dem Neubau des Postamtes in Sonneberg machte sich die Reichspost nicht unbedingt Freunde. Zu kahl, kein "richtiges" Dach, keine Fassadengliederung - die Liste der Kritikpunkte der Baubeamten in Rathaus und Landratsamt ließ kein gutes Haar mehr am Entwurf der Reichsbehörde. 1929 war der Neubau des Postamtes in Sonneberg nicht willkommen. Die Forderung auf den Fünfgeschosser doch bitte kein Flachdach, sondern ein richtiges Dach mit Giebel zu setzen, klingt eher nach Verhinderung als konstruktiver Kooperation mit den Bauherren. Trotz des Gegenwindes - die Post baute so wie geplant und 1933 konnte der Neubau eingeweiht werden. Heute sind viele Sonneberger stolz und nicht wenige werden im Bauhaus-Jahr gleich mehrere Köpfe größer - so viel Lokalpatriotismus sei erlaubt.