Nicht ganz 600 Demonstranten, umrahmt von etwa 70 Fahrzeugen, machte die Polizei in den Abendstunden des 4. März auf dem Rathausvorplatz aus. Damit hatte das Teilnehmeraufkommen zur seriellen Montagsdemo im Vergleich zu den Vorwochen leicht nachgelassen. Umso breiter präsentierten sich hingegen die Problemfelder, die von den Rednern am Lautsprecher beackert wurden. Insbesondere Martin Fröhlich vom Vorstand des Vereins „Sonneberg zeigt Gesicht“ ließ kaum einen vermeintlichen oder tatsächlichen politischen Aufreger aus. Dieser gab zunächst ein Erklärstück zu den Segnungen von Bargeld als Merkmal freiheitlicher Gesellschaften ab. Demnach darf sich in Deutschland als Freiheitskämpfer fühlen, wer die Karte auch mal Karte sein lässt und stattdessen mit Schein und Münze blecht: Verkäuferinnen seien ja auch Menschen und immer für einen Plausch zu haben, hieß es. Weitere Forderungen folgten in dichter Stichwort-Folge: Demnach gehöre eine angeblich um sich greifende „Frühsexualisierung“ an Schule und Kita unterbunden, mutmaßliche Corona-Verbrechen abgestraft, die Inflation gestoppt, der „Genderwahn“ beendet, die „Zwangsfinanzierung der Staatsmedien“ – gemeint ist die Rundfunkgebühr GEZ – abgeschafft, „Polizeigewalt und Justizwillkür“ Einhalt geboten und einem Deutschland, das als „Sozialamt der Welt“ auftritt, die Basis entzogen.