Sicher nicht vom Schallpegel des Hupkonzerts her, doch bezogen auf die Teilnehmerzahl gab es zur Demo am Montagabend einen Abbruch im Vergleich zur Vorwoche. Waren am 15. Januar rund 1700 Beteiligte gezählt worden, dazu rund 350 Fahrzeuge, die Aufstellung nahmen am Rande der Versammlung auf dem Bahnhofsplatz, so schätzte die Polizei das Aufkommen am 22. Januar auf 600 Menschen plus 150 Fahrzeuge. Redebeiträge kamen von den Anmeldern Ingo Schreurs und Falko Graf, weiterhin von einer Frau, die als „Antje aus Hildburghausen“ vorgestellt wurde, sowie vom Steinacher Baumarktbetreiber Sebastian Steinheißer. Thematisch ging es vorrangig um Kritik an der Bundesregierung. Deren Unterstützung für die Ukraine im Ergebnis des russischen Angriffskrieges auf das osteuropäische Land wurde als Irrweg bezeichnet. Zurückgewiesen wurden in Beiträgen zudem die deutschlandweiten Proteste am Wochenende für Rechtsstaatlichkeit und eine offene Gesellschaft. Diese seien Ausdruck von Hysterie und von der Regierung gesteuert, hieß es. Allein in Coburg waren am Sonntag 4000 Menschen auf dem Markt zusammengekommen, um unter dem Titel „Coburg gegen Rechts“ ein Zeichen für Menschenrechte und gegen Rassismus zu setzen.