Skulpturen und Bilder In beiden Welten zu Hause

Jana Henn
Ein Bild der faszinierenden Berglandschaft, ein Bild der Buswäscherinnen von Regina Frimel und mittendrin eine Skulptur von Ricardo Villacis. Foto: Jana Henn

Regina Frimel und Ricardo Villacis betrachten sowohl Lateinamerika als auch Immelborn, ihren Wohnort, als Heimat. Nun haben sie die eine Welt in die andere gebracht und präsentieren sie in einer Ausstellung im Mehrgenerationenhaus.

 
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Regina Frimel ist schon seit der Kindheit von Lateinamerika fasziniert. Ihre Bekanntschaft mit Ricardo Villacis brachte sie schließlich an ihren Sehnsuchtsort. „Es war wie nach Hause kommen“, sagt sie über ihren ersten Besuch. Die Malerin hat zum einen Bilder in einer experimentellen Technik gefertigt, die mit Glitzerpartikeln und Zellstoff die Anmutung einer 3D-Grafik haben. Sie zeigen die einzigartige Bergwelt Lateinamerikas. Dazwischen hat sie bolivianische Buswäscherinnen in einem Bild verewigt. Außerdem sind verschiedene Porträts zu sehen. Diese Menschen gehören alle zum persönlichen Bekanntenkreis der Künstlerin. Da ist der Komponist, Musiker, Mapuche-Indianer Roberto Vail aus Patagonien, die 96-jährige Fischerin Olivia aus Chile, die Chefin einer Rechtshilfeorganisation in Bolivien Beatrice mit Naya oder Orietta, eine Anwältin der Mapuche-Indianer in Südchile. Liebevoll ist der Blick der Künstlerin auf jede einzelne Persönlichkeit.

Emotionen, Gesichter, Entwicklungen

Ricardo Villacis hat 25 Jahre seines Lebens in Skulpturen verewigt und stellt sie aus. Nachvollziehbar wird sein Weg von Lateinamerika nach Deutschland. Die Arbeiten sind aus Holz. Einzelne wirken aber durch verschiedene Techniken wie Stein oder Gold. Emotionen, Gesichter, Entwicklungen greift der Bildhauer in seinen Werken auf. Über die Ausstellung sagt Ricardo Villacis: „Das Haus hier ist optimal, um verschiedene Themen zu präsentieren. Das ist ein Traum für mich. Ich freue mich sehr.“ Rückblickend auf die vergangenen 25 Jahre meint der Künstler: „Ich habe gekämpft für meine Zukunft und auch für meine Familie. Der Kampf hat sich gelohnt. Ich bin glücklich.“

Zu Beginn des kommenden Jahres wird es für Regina Frimel und Ricardo Villacis zurück nach Lateinamerika gehen. Außerdem ist eine Fortführung der Ausstellung 2023 geplant. Eine Vortragsveranstaltung über Lateinamerika ist ebenfalls denkbar. Dazu gibt es Gespräche mit dem Mehrgenerationenhaus. Die Ausstellung macht in jedem Fall Lust auf mehr, auf mehr Bilder, mehr Skulpturen, mehr Wissen über einen faszinierenden Kontinent.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung „Menschen und Schicksale“ von Regina Frimel und Ricardo Villacis ist noch bis zum 3. November 2022 zu den Öffnungszeiten des Mehrgenerationenhauses zu sehen: montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr sowie freitags von 9 bis 14 Uhr.

Kontakt:
 Mehrgenerationenhaus Bad Salzungen, Telefon 03695/5969820 oder 0151/613777239: E-Mail: mgh@sozialwerk-thueringen.de

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