Sechs Filialen in Thüringen Adler Modemärkte AG stellt Insolvenzantrag

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  Foto: dpa/Frank Leonhardt

Der Lockdown und seine Folgen: Das Unternehmen leidet unter erheblichen Umsatzeinbußen durch die seit Mitte Dezember 2020 andauernden Schließungen fast aller Filialen.

 
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Haibach - Die Adler Modemärkte AG hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das teilte das Unternehmen am späten Sonntagabend mit. Ziel sei es, das Unternehmen über einen Insolvenzplan zu sanieren. Dabei werde der Geschäftsbetrieb unter Aufsicht eines Sachwalters in vollem Umfang fortgeführt. Das Landgericht Aschaffenburg hat am Montag den Eingang des Insolvenzantrages bestätigt. Es sei ein Gutachter damit beauftragt worden zu prüfen, ob die Abwicklung der Insolvenz in Eigenverantwortung möglich sei, sagte der zuständige Insolvenzrichter Jürgen Roth der Deutschen Presse-Agentur.

Auslöser dieses Schrittes seien die erheblichen Umsatzeinbußen durch die seit Mitte Dezember 2020 andauernden Schließungen fast aller Verkaufsfilialen als Folge des Lockdowns in der Corona-Krise, hieß es seitens des Unternehmens. Es sei nicht möglich gewesen, die entstandene Liquiditätslücke über eine Kapitalzufuhr durch staatliche Unterstützungsfonds oder durch Investoren zu schließen. Der Vorstand bleibe weiterhin verwaltungs- und verfügungsbefugt. Zur Unterstützung habe dieser Rechtsanwalt Christian Gerloff zum Generalbevollmächtigten bestellt.

Auch die Adler Mode GmbH, die Adler Orange GmbH & Co. KG und die Adler Orange Verwaltung GmbH, jeweils 100-prozentige Tochtergesellschaften hätten beschlossen, beim Amtsgericht Aschaffenburg einen Antrag auf Eröffnung von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu stellen.

Die Adler Modemärkte AG betreibt nach eigenen Angaben derzeit 171 Märkte, davon 142 in Deutschland, sowie einen Onlineshop. In Thüringen gibt es Filialen in Altenburg, Eisenach, Erfurt, Gera, Gotha und Jena.

Die Gruppe erzielte im Jahr 2019 einen Umsatz von 495,4 Millionen Euro. Zum 30. September 2020 hat sie nach eigenen Angaben rund 3350 Mitarbeiter beschäftigt. red/dpa

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