CDU, CSU und SPD haben schon im Koalitionsvertrag vereinbart, dass sie das ändern wollen. Das Bundesjustizministerium will dazu "in Kürze" einen Gesetzentwurf vorlegen, wie ein Sprecher am Freitag sagte.
Der Verdächtige war der Polizei in Stuttgart bereits vor der Tat bekannt, wie ein Sprecher berichtete - ohne jedoch zu sagen, weswegen. Zu Medienberichten, dass der Mann mit einer gefälschten Identität nach Deutschland gekommen sei, sagte der Beamte: "Wir können uns nicht in Spekulationen ergehen." Man brauche gesicherte Erkenntnisse. Auch wie der Mann an das Schwert gekommen ist, wird derzeit noch untersucht. Laut einem Waffenhändler sind solche Schwerter frei käuflich ab 18 Jahren.
Der Mann war nach Angaben der Ermittler am 1. Juni 2018 nach Stuttgart gezogen. Bis Ende April 2019 lebte er demnach etwa ein Jahr lang in einer Wohnung gemeinsam mit dem späteren Opfer. Zur Tatzeit soll sich der 28-Jährige aber hauptsächlich in einer Gemeinschaftsunterkunft im Raum Ludwigsburg aufgehalten haben.
In der Umgebung des Tatorts ist die Bestürzung groß. Gertrud Streeb (61), die im selben Haus wohnt wie das Opfer, sah den Gewaltexzess vom Fenster aus und alarmierte die Polizei. "Der muss wahnsinnig sein, wenn er ein gerades Schwert so verbiegt", habe sie gedacht. Seit der Tat habe sie nicht mehr schlafen können. Sie berichtet auch, dass die Tochter des Getöteten die Bluttat mitansehen musste. Ein weiterer Bewohner des Hauses erzählt, er habe lange das Blut auf der Straße sehen können. Früher habe er öfter mit dem Täter gesprochen, der vor und nach der Tat ganz anders auf ihn gewirkt habe - "ein Unterschied wie Tag und Nacht". Am Tatort haben Anwohner mit Kerzen und Blumen ihre Anteilnahme ausgedrückt.
Minister Strobl nannte das Verbrechen "entsetzlich und abstoßend". "Ein solches Verbrechen mitten auf der Straße lässt niemanden unberührt", sagte er. Angesichts von Medienberichten, wonach der Mann mit einer gefälschten Identität nach Deutschland gekommen sei, sagte Strobl: "Wir müssen wissen, wer bei uns im Land ist." Alles andere könne ein Sicherheitsrisiko sein. "Wer hier ins Land kommt und Schutz sucht, dann aber dieses Land, diesen Staat bei der allerersten Gelegenheit über seine wahre Identität belügt, hat mit scharfen Konsequenzen zu rechnen."
Die Polizei vernahm am Freitag weitere Zeugen - darunter Anwohner und Bekannte des Opfers und des mutmaßlichen Täters. Es sind laut Polizei Hunderte Hinweise zur Tat eingegangen, darunter viele mit Links zu Videos von dem Angriff.