Schulabschluss in Bettenhausen ... und aus Zitronen macht man Limonade

Die Klasse 10 a mit Klassenleiterin Ellen Raab freut sich über ihren Regelschul-Abschluss. Die Schüler lernten wegen der Umbauarbeiten an ihrer Bettenhäuser Schule zuletzt in Meiningen. Foto: privat

26 junge Menschen aus der Regelschule Vordere Rhön haben seit diesen Tagen ihr Abschlusszeugnis der 10. Klasse in der Tasche, zudem zehn den qualifierenden Hauptschulabschluss.

 
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Bettenhausen - Im Kulturhaus Bettenhausen erlebten sie eine feierliche Zeugnisübergabe mit einem Programm, das ihnen Schüler ihrer Schule bereiteten und das sie zum Teil auch selbst gestalteten. Stefanie Kirsch, Markus Weisheit und Schulleiterin Maria Damm hatten die Feierstunde geplant. Auch der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Rhönblick, Christoph Friedrich, beglückwünschte die Schüler in launigen Worten, in denen auch Udo Lindenberg mit einem Motto (Keine Panik!) vorkam, zu ihrem Abschluss. In der Moderation der Feierstunde konnten Felicitas Spindler (Klasse 8 b) und Celina Krumke (9 b) Geigenspielerin Lina Gerlach ankündigen, aber auch eine Rezitation von Nathalie Petter und Johann König sowie den Gesang „A million dreams“ von Emilia Horbank. Den Cupsong zu „Wellerman“ führten Mädchen aus der Klasse 5 a auf. Mit einem umgedichteten Lied erfreuten Marie Wittkowski, Hanna Kümpel, Lilli Kirsch und Jessica Bernhardt aus der Klasse 10 b die Gäste.

Zwei Worte standen im Mittelpunkt der Rede von Schulleiterin Maria Damm, die seit einem halben Jahr diese Position innehat: „Herzlichen Glückwunsch!“ Die vergangenen zehn Jahre seien „definitiv kein Spaziergang“ gewesen und „viele haben hart und intensiv auf den heutigen Tag hingearbeitet. Es ist vollbracht, eure Schulzeit ist beendet. Ihr habt euch diesen Abend redlich verdient – und einen donnernden Applaus“, sagte sie. Klar: Den gab es.

Aber viel mehr als vor einem Ende stehen die jungen Leute nun vor einem Anfang, machte Maria Damm deutlich. „Ihr fragt euch, was jetzt wohl kommen mag, Ihr fragt euch vielleicht, ob ihr auf das vorbereitet seid, was jetzt kommt, manche von Euch fragen sich überhaupt, was jetzt kommt.“ Diese Dinge gab sie den Schülern mit auf den Weg: „Lebt so, dass ihr auf Euch selbst stolz sein könnt. Bleibt Euch selbst treu. Leistet das, was der Augenblick oder die Situation von Euch erwartet. Nehmt dabei keine Rücksicht auf Bequemlichkeit oder Sentimentalität. Niemand ist frei von Fehlern. Steht zu Euren Fehlern und lernt daraus. Zeigt Charakter. Und schließlich: Nehmt nichts zu schwer. Genießt das Leben und habt Spaß an dem, was Ihr tut!“

Vor allem in der heutigen Zeit, „in der wir nicht nur gemeinsam eine Pandemie erleben, sondern auch jeder für sich ab und zu seine ganz eigene Pandemie bewältigen und meistern muss“, müsse man an diesen Herausforderungen wachsen und sie sich zu Nutzen machen. „Auch wenn Euch das Leben Zitronen gibt, so nehmt sie und macht Limonade draus.“

An die Eltern gerichtet, meinte die Schulleiterin: „Auf Sie kommen jetzt harte Zeiten zu.“ Einige der Kinder würden das Elternhaus verlassen und die Zeiten würden „mit Sicherheit nicht leichter“. Sie bat die Eltern , ihren Kindern den notwendigen Rückhalt zu geben und sie zu stärken, wo immer es möglich ist. „Ich bin fest davon überzeugt, dass das Konstrukt Familie das einzige ist, was über alle schwierigen Zeiten tragen kann.“ Voller Stolz könne man auf den heutigen Tag schauen: „Dass Ihre Kinder heute ihre Abschlusszeugnisse erhalten, ist vor allem auch Ihr Verdienst.“

Ihren Lehrerkollegen wünschte sie: „Lasst uns nicht müde werden, jeden Tag das Beste zu geben.“ Eine gute Schule hänge in erster Linie von den Persönlichkeiten ihrer Lehrer ab und von deren Einsatz – unabhängig von Verordnungen. „Lasst uns nicht nur stumpf Lehrpläne erfüllen. Lasst uns mitgestalten und so unterrichten, wie wir es uns für unsere eigenen Kinder wünschen würden! Wir legen die Basis für die kommenden Generationen und dieser Verantwortung müssen wir uns bewusst sein – jeden Tag“, appellierte sie.

Den Abschlussklassen gratulierte sie, die selbst Klassenleiterin der 9 b war, ebenso wie die Klassenleiter der 10 a Ellen Raab und 10 b Martina Schroeder sowie der 9a Karin Friedrich, von Herzen zum Abschluss. „Die Kraft hat sich gelohnt. Für die Zukunft alles erdenklich Gute!“

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