Förderung soll enden Unterschriften für Spracherziehung

„Englisch für Kleinkinder“ steht auf dem Bilderbuch. Je früher man Kontakt mit Fremdsprachen hat, umso leichter lernt man diese auch – Kleinkinder sogar wie im Spiel. Foto: dpa/Ulrich Perrey

Wer im Kindergarten an fremde Sprachen herangeführt wird, lernt sie leichter. Nun soll das Programm und die damit verbundene Förderung enden. Dagegen gibt es Protest im Landkreis Sonneberg, wo vier Kindergärten solche Projekte betreiben.

 
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Den Sprachkindergärten im Landkreis Sonneberg droht das Aus zum Jahresende. Davor warnt die CDU-Landtagsabgeordnete Beate Meißner: „Der Bund muss seine Entscheidung, das Förderprogramm für Sprach-Kindergärten zu streichen, schnellstens rückgängig machen. Die Ampel-Koalition sendet ein fatales Signal.“ Jahrelang lief das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ auch im Landkreis Sonneberg. Konkret sind hier die vier Kindertagesstätten Arche Noah, Spatzennest, Pusteblume und Sonnenschein betroffen.

Mit dem Programm werden Fachkräfte finanziert, die sich um Kinder mit Sprach-Förderbedarf kümmern. „Insbesondere in Zeiten der Corona-Pandemie, eines verstärkten Flüchtlingszuzugs und vielseitiger integrativer Aufgaben leisten die Kindergärten eine wichtige Arbeit und brauchen deutlich mehr Unterstützung. Es ist essenziell wichtig, dass gerade die bei uns Schutz suchenden Kinder in den Einrichtungen sprachliche Unterstützung erfahren. Dabei geht es aber nicht nur um die sprachliche Förderung einzelner Kinder, sondern insgesamt um sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und Zusammenarbeit mit den Familien“, macht Meißner deutlich. Trotz des offensichtlichen Bedarfs würden nun durch den Förderstopp der Ampel-Koalition bewährte Strukturen zerstört.

Daher unterstützt Meißner ausdrücklich die Petition „Rettet die Sprachkitas“ beim deutschen Bundestag: „Wenn bundesweit mehr als 50 000 Unterschriften zusammenkommen, muss der Bundestag verpflichtend den Petitionsausschuss anhören. Jede Unterschrift zählt!“ Ab Montag, 29. August, bis zum Samstag, 3. September, liegen Unterschriftenlisten auch im Wahlkreisbüro in der Sonneberger Bahnhofstraße 17 aus. Das Zeitfenster für die Unterschriften ist kurz, damit sie noch rechtzeitig bei der Petitionsstelle des Bundestags ankommen können. Unterzeichnet werden kann die Petition auch online unter www.sprachkitas-retten.de oder in der Kindertagesstätte „Arche Noah“ in Oberlind.

Die Landtagsabgeordnete erinnert daran, dass sich die aktuelle Bundesregierung eigentlich darauf verständigt hatte, das erfolgreiche Sprachprojekt weiterzuentwickeln: „SPD, Grüne und FDP müssen schnell nachbessern, alles andere ist nicht nachvollziehbar. Die Fachkräfte leisten wertvolle Arbeit und einen wichtigen Beitrag für die Kinder in den Kindergärten, der sich bis in die Schule hinein auswirkt. Ohne sprachliche Förderung haben diese Kinder später Probleme.“

Berlin setze falsche Schwerpunkte und müsse die Prioritäten schnell wieder verschieben, die Kinder in den Blick nehmen und auf die Meinung der Fachleute hören, so Meißner.

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