Schneewalze Familie steckt fünf Stunden fest - B 89 bei Eisfeld gesperrt

red/ , aktualisiert am 08.02.2021 - 11:00 Uhr

Für Stau im morgendlichen Berufsverkehr hat ein querstehender Laster auf der B 89 bei Harras (Eisfeld/Lkr. Hildburghausen) gesorgt.Wegen starken Schneefalls und Glätte sind in Thüringen zwischenzeitlich mehrere Straßen komplett gesperrt worden.  Laut Polizei kam es in der Nacht zum Montag jedoch zu keinen größeren Unfällen. Allerdings steckte in Sömmerda eine Familie fünf Stunden im Schnee fest.

 
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Hildburghausen/Harras/Erfurt - Für den mit Möbeln beladenen Laster ging in der Frühe ab 4.30 Uhr nichts mehr. Das Fahrzeug hatte sich berghoch quergestellt und für einen Stau gesorgt. Da der Winterdienst es auch nicht schaffen konnte, den Lkw in die Spur zu bringen, wurde ein Traktor eingesetzt. Der konnte dem Lkw-Fahrer schließlich helfen. Die B 89 ist seit etwa 7 Uhr wieder frei. Auf der festgefahrenen Schneedecke ist allerdings Vorsicht geraten.

Lkw steckten unter anderem auch zwischen Zella-Mehlis und Oberhof sowie auf der B19 zwischen Meiningen und der A71-Auffahrt Meiningen-Nord fest. In weiteren Regionen Südthüringens sorgt am Montagmorgen der Neuschnee für schwierige Straßenverhältnisse. Der Deutsche Wetterdienst meldet auf der Schmücke am Montagmorgen 63 Zentimeter Schnee. Nach Angaben der Polizei gab es bisher aber keine größeren Unfälle.

Müll bleibt in mehreren Kreisen stehen

Nach dem Wartburgkreis ist jetzt auch im Kreis Schmalkalden-Meiningen die Müllabfuhr durch den Neuschnee am Montag beeinträchtigt. Wie die Schmalkalder Stadtreinigungs GmbH mitteilte, kann der Müll aufgrund der Witterungsverhältnisse nur eingeschränkt oder teilweise gar nicht abgefahren werden. Thüringenweit melden Müllunternehmen Probleme bei der Abfuhr.

Die Südthüringen Bahn hat ihren Verkehr auf allen Strecken vorerst eingestellt. Wie das Unternehmen über das Internet mitteilt, ist ein Ersatzverkehr mit Bussen nur teilweise möglich. In Erfurt ist am Montagmorgen der Nahverkehr zusammengebrochen. Keine Straßenbahnlinie konnte wegen vereister Schienen und massig Neuschnee ihren normalen Betrieb aufnehmen.

In Waltershausen (Lkr. Gotha) hatte sich ein Lastwagen gleich drei Mal in kurzer Zeit festgefahren. Kurz nach der ersten Bergung, geriet er wieder ins Rutschen und musste von einem Traktor gerade auf die Fahrbahn gezogen werden. Nach der zweiten Bergung wiederholte sich aufgrund der vereisten Straße gleich noch ein drittes Mal.

Familie bleibt fünf Stunden lang im Schnee stecken

Stundenlang ist eine dreiköpfige Familie im Landkreis Sömmerda mit ihrem Auto im Schnee steckengeblieben. Wie eine Sprecherin der Polizei am Montag mitteilte, blieb das Fahrzeug am Sonntagabend zwischen Schallenburg und Kranichborn stehen und kam nicht mehr weiter. Eigenen Angaben zufolge versuchte die Familie fünf Stunden lang, das Auto vom Schnee zu befreien. Erst gegen Mitternacht wählten sie den den Notruf. Die Eltern und ihre siebenjährige Tochter wurden den Angaben zufolge von der Feuerwehr gerettet und in eine Notunterkunft gebracht. Aufgrund des schweren Schneefalls konnte das Auto der Familie bisher noch nicht geborgen werden.

Acht Mitarbeiter einer Reinigungsfirma verletzt

Acht Mitarbeiter einer Reinigungsfirma sind zudem bei einem Unfall auf einer vereisten Straße verletzt worden. Laut Polizei kam der Kleinbus des 49-jährigen Fahrers am Sonntagnachmittag zwischen Oettersdorf und Dittersdorf (Saale-Orla-Kreis) wegen Glätte in einer Kurve ins Schleudern. Daraufhin kollidierte der Wagen mit der Leitplanke, überschlug sich und kam auf dem Dach auf.

Der Fahrer sowie weitere fünf Männer und zwei Frauen (alle im Alter zwischen 25 und 59 Jahren) wurden dabei verletzt in in Krankenhäuser gebracht. Ein weiterer Mitfahrer blieb unverletzt. Einige der Insassen des Wagens wurden eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr befreit werden. Bei dem Fahrzeug handelt es sich laut Polizei um den Firmenwagen einer Reinigungsfirma.

Lkw hängen auf A 4 fest

Massive Schneefälle hatten in der Nacht vor allem in Mittel- und Nordthüringen den Verkehr in Thüringen lahm gelegt. Davon sind vor allem die Autobahnen 4, 9 und 38 betroffen. Etliche Lkw haben sich festgefahren. Reihenweise hingen Brummis auf der A 4 bei Gera in Schneeverwehungen fest. Die Staus zogen sich teilweise bis zu 40 Kilometer weit. Autobahnpolizei, Technisches Hilfswerk und die Autobahnmeistereien sind dabei, Lkw und Pkw zu bergen und die Insassen zu versorgen. Bereits am Sonntag hatten sich landesweit mehr als 70 Unfälle ereignet. Zehn Menschen wurden dabei verletzt.

Einzelne Strecken in Thüringen mussten teilweise bis zu zwei Stunden lang komplett gesperrt werden. Am Morgen waren die Autobahn 4 Richtung Frankfurt (zwischen den Anschlussstellen Magdala und Weimar) und die Autobahn 9 Richtung München (zwischen den Anschlussstellen Lederhose und Dittersdorf) noch immer gesperrt. Mit Hilfe des Technischen Hilfswerks wurden die Strecken von der Autobahnmeisterei nach und nach freigeräumt.

Viele Orte stellen am Montag den öffentlichen Personennahverkehr ein, unter anderem der Saale-Holzland-Kreis, der Kyffhäuserkreis und der Unstrut-Hainich-Kreis sowie die Stadt Weimar. Der DWD hatte vor erheblichen Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr gewarnt. In der neuen Woche soll es zudem deutlich kühler werden. Grund dafür sei eine auf Deutschland zurollende Kältewelle. Die Temperaturen in Südthüringen liegen derzeit bei etwa - 10 Grad und mehr.

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