Schmalkalden Weinfest auf dem Altmarkt

Annett Recknagel

Der 7. Weinmarkt traf den Geschmack der Gäste. Ob herb oder lieblich, weiß, rosé oder rot, viele Gäste ließen sich den Rebensaft auf dem Altmarkt schmecken und saßen entspannt beieinander.

 
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Schmalkalden - Es war ein Fest fast wie in alten Zeiten. Endlich konnte man sich wieder treffen, endlich wieder zusammen anstoßen, endlich wieder schwätzen, sich austauschen. Die Begeisterung darüber stand den Schmalkaldern und seinen Gästen förmlich in die Gesichter geschrieben. Am Samstag dürfte sich Anna am meisten gefreut haben. Sie feierte zum Weinmarkt ihren 17. Geburtstag. Und das inmitten ihrer Freunde Lisa, Maurice, Amelie und Florian. „Das ist so schön“, meinte sie und ihre Freundin Lisa sagte: „Wir sind gut dabei.“ Die fünf jungen Leute hatten sich einen Tisch in der Nähe des Weinstandes aus der Pfalz gesucht. Zudem saßen sie nah bei der Musik, die aus der Konserve kam. Moderation und Tanzen gingen noch nicht. Aber das störte die wenigsten. „Es ist einfach eine coole Sache“, erklärte Florian. Lange genug habe man in der Innenstadt das Zusammensitzen und Musik entbehren müssen. „Die Leute waren hungrig auf Geselligkeit, Wein und Essen“, brachte es Michael Krauß, der mit seiner Kollegin Susanne Hauck den Weinmarkt schon zum siebenten Mal organisiert hatte, auf den Punkt. Für die Agentur Hauck&Krauß war es das erste große Ereignis nach dem Lockdown. Mit Ach und Krach hatte man den sechsten Weinmarkt im vorigen Jahr noch durchführen dürfen, auch die Genusstour 2020 war über neun Tage ganz gut gelaufen, dann aber kam der Dezember und mit ihm das Aus für jedwede Veranstaltung.

Umso glücklicher waren Michael Krauß und Susanne Hauck, am Wochenende das passende Weinwetter verbuchen zu können. 30 Tische, an denen jeweils sechs Personen Platz nehmen durften, waren vorbereitet. Drei Winzer boten liebliche und herbe Rebensäfte aus Franken, Pfalz und Rheinhessen feil. Für die Gäste zu beachten galt das Einbahnstraßensystem vor den Ständen. Ebenso gut war für den kleinen Hunger zwischendurch gesorgt. „Die grüne Küche kommt sehr gut an“, sagte Susanne Hauck. Mit vegetarischen Köstlichkeiten wie gebackenen Schafskäse, frischen Champignons und Knobi-Baguettes verwöhnte Ansgar Götz aus Bingen am Rhein die Festgäste. Ina Finke aus Haßleben bot Langos und Baumstriezel an. Zudem gab es Flammkuchen, Rostbrätel, Bratwurst und vieles mehr.

Das Team der Jägerklause hatte ebenso wie die Besatzung des Schmalkalder Stadtgrills alle Hände voll zu tun. Selbst das Kinderkarussell drehte keine leeren Runden. Zudem war eine süße Hütte vor Ort. Und man konnte sogar bummeln. Keramik, Magnetschmuck, Seife und Lederwaren gab es an den entsprechenden Ständen. „Wir sind wirklich sehr froh, dass der Weinmarkt so gut angenommen wird und wir endlich wieder durchstarten dürfen“, sind sich Michael Krauß und Susanne Hauck einig. Ausschließlich Positives verbreiteten auch die drei Winzer. Tobias Pfalzgraf war zum vierten Mal bei einem Weinmarkt in Schmalkalden dabei und polierte fleißig Gläser. Bruno Kohlmann aus Mühlbach war bei allen bisherigen Weinmärkten in Schmalkalden dabei gewesen. Volkmar Tippmann aus Saalfeld versäumte bislang noch keinen Weinmarkt in Schmalkalden. Dazu kommen sämtliche Stadtfeste. „Ich bin fast schon eingebürgert“, meinte er. Seit 30 Jahren kommt er regelmäßig nach Schmalkalden. „Die Leute freuen sich“, meinte er über das 7. Weinfest und musste dringend wieder hinter den Tresen. Estelle, Emily und Jonas ließen derweil die Gläser klirren. Man sah ihnen die Freude über das Fest förmlich an. Petra Hönicke schließlich brachte es auf den Punkt: „Es lechzt das Volk nach Geselligkeit.“ Wie wahr!

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