Trusetal - Auf den Namen "Franklin" haben die Schulabgänger ihr Abschiedsgeschenk getauft. Das ist ein großer Drachenkopf, so einer, auf den man sich hinsetzen kann oder auch einmal lümmeln darf. Eben so eine richtig witzige Gestalt, die bei Jugendlichen Anklang findet, als Sitzgelegenheit obendrein nützlich ist, die Gestaltung des Schulhofes sinnvoll ergänzt und die eigene Kreativität fördert.

Gerade der letztgenannte Aspekt steht im Rahmen des Modellprogramms "Kulturagenten für kreative Schulen" im Mittelpunkt. Das von der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator initiierte Programm wird bis zum Jahr 2015 mit rund 20 Millionen Euro gefördert. Ein wenig Geld davon haben die Zehntklässler der Regelschule Trusetal bekommen, um ihren Drachenkopf zu erstellen. Der soll nun als Sitzgelegenheit dienen, um den bisherigen Mangel an Bänken auf dem Schulhof auszugleichen. Doch ehe es so weit war, musste zunächst einmal eine Idee gefunden werden. So gab es an der Regelschule im ersten Schritt einen Gestaltungswettbewerb, an dem jeder Schüler im Kunstunterricht teilnehmen konnte. Viele gute Vorschläge kamen da heraus, am Ende entschied man sich für das Projekt "Drachenkreis mit Feuerschale". Das besteht aus einem Drachen, dessen Kopf und drei weitere Glieder als Sitzgelegenheit aufgebaut werden. Dazu gehört eine kleine Bühne in Form eines Drachenflügels. Somit ist der Drache später einmal als Treffpunkt in der Pause ebenso gut zu nutzen wie als Kleinkunstbühne für Schulfeste, als Station beim Schulfest oder für andere Vorhaben. Obendrein wurde mit der Auswahl dieses Projektes ein Schritt in die Mythologie gegangen, das den Schülern den Drachen und das Feuer als Metapher für zivilisiertes Leben, Schöpfung und Kultur vermittelt. Viel mehr steht fortan aber der praktische Nutzen im Mittelpunkt. "Wir wollten nicht einfach Sitzbänke bauen, nein. Wir wollten kreativ sein. Ein Drache sollte bei dem Überhang an weiblichem Lehrpersonal an unserer Schule genau das Richtige sein", sagte Stefan Truthan.