Schmalkalden - "Wo ist das Benzin?" Wolfgang Valk hörte diese Frage als Zwölfjähriger am Abend des 9. November 1938 durch die geschlossene Haustür. Jemand warf die Fenster im zweiten Stock des Familienhauses am Schmalkalder Altmarkt mit Steinen ein. Das Benzin sei aus, sagte eine der Stimmen draußen. Kurz vorher waren Soldaten der Sturmabteilung (SA) der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) gekommen und hatten seine Mutter und seine Großeltern festgenommen. Wolfgang stand die ganze Nacht schockiert und angsterfüllt - "allein und im Dunkeln, denn Elektrizität gab es nicht" - an einem der heil gebliebenen Fenster und hielt nach seinen Angehörigen Ausschau. Diese Geschichte erzählte Ilana Vogel-Valk am Donnerstag in Schmalkalden.