Schmalkalden Schulleiter tritt auf die Notbremse

Bislang ist das Philipp-Melanchthon-Gymnasium weitestgehend von Corona-Fällen verschont geblieben. Von den fünf positiv getesteten Schülern und Schülerinnen - bei einer Schulgemeinschaft von rund 700 Mitgliedern - sind zwei bereits aus der Quarantäne zurückgekehrt.

 
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Schmalkalden - Über 60 junge Leute sind in Quarantäne beziehungsweise dürfen die Schulgebäude in der Geschwister-Scholl-Straße nicht betreten.

Betroffen sind drei achte Klassen, sagt Schulleiter Jürgen Haaß auf Anfrage der Redaktion. Um eine klassenübergreifende Ausbreitung des Virus einzudämmen und die Schulgemeinschaft zu schützen, hat er am Dienstag verschiedene Maßnahmen ergriffen. So findet ab sofort kein klassenübergreifender Unterricht mehr statt. Für den Ethik- und Religionsunterricht bedeutet das, das alle Schüler in ihrer Klasse bleiben und von den entsprechenden Fachlehrern Aufgaben zur Selbstständigen Bearbeitung erhalten. Gleiches gilt für den klassenübergreifenden Fremdsprachenunterricht. Veränderungen gibt es auch beim Sportunterricht. Dieser findet in den Klassen 5 bis 10 im Klassenverband statt. Der Unterricht im Wahlpflichtfach wird durch den Unterricht im Klassenverband ersetzt.

Zudem werden alle Schülerinnen und Schüler eindringlich gebeten, jeden klassenübergreifenden Kontakt zu meiden - und in den Schulbussen, "zwingend erforderlich", einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen

Schulleiter Haaß ist mit diesen getroffenen Festlegungen "auf die Notbremse" getreten, wie er selbst sagt. Auch, weil noch der eine oder andere Gymnasiast im Testverfahren ist. Das Kollegium ist noch vollständig und "sehr engagiert", lobt Haaß. Jeder Anruf, dass der Test negativ ausgefallen ist - und das sei die Mehrzahl - werde mit großer Erleichterung aufgenommen. Die Situation sei für alle nicht leicht.

Vor dem Hintergrund der politischen Debatte in Bund und Land über den Umgang mit der Pandemie in Schulen wünscht sich Jürgen Haaß mehr Freiheit für die Verantwortungen vor Ort. "Es gibt keine generelle Lösung für alle Schulen", so Haaß. Die Situation sei überall verschieden und ändere sich fast täglich. Deshalb müssten aus seiner Sicht den Schulen mehr Eigenverantwortung übertragen und auch zugebilligt werden.

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