Schmalkalden - "Es ist wichtig, darüber zu reden, sich selbst zu hinterfragen. Denn jeder war wohl schon mal selbst Mobber und Gemobbter", sagt Martina Bogen-Wendt. Die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung hielt die Fäden für die Kampagne "Stoppt Mobbing" in der Hand. Dem Thema hat die Stadt Schmalkalden in diesem Jahr mehrere Aktionen gewidmet. Ausgangspunkt war ein Besuch von Carsten Stahl, der vor allem als Hauptdarsteller der RTL2-Serie "Privatdetektive im Einsatz" deutschlandweit bekannt wurde. Hier brachte der ehemalige Türsteher von 2011 bis 2014 Täter in einer Pseudo-Doku-Soap zur Strecke. Seit 2014 gibt es das "Camp Stahl", eine Aktion, mit dem er gegen Mobbing, Gewalt, Drogen und Vorurteile unter Jugendlichen kämpft. Wie er das macht, ist nicht unumstritten. Das zeigte sich bei der Auftaktveranstaltung im März in der Mehrzweckhalle. Zuvor war Stahl Gast im Fitnessstudio "Joy". Danach waren die Betreiber an Bürgermeister Thomas Kaminski herangetreten, weil sie unerwartet viele Reaktionen auf diesen Besuch hatten. "Wir wollten es aber nicht bei einer Veranstaltung belassen, sondern eine Kampagne starten, um die Bürger für dieses Thema zu sensibilisieren, ihm mehr Aufmerksamkeit zu schenken", sagt Bogen-Wendt. Es wurde ein Vertrag mit Stahl geschlossen, die Kampagne unter seinem Logo "Camp Stahl" laufen zu lassen. Der Auftaktveranstaltung mit Hunderten Jugendlichen folgten zwei weitere Auftritte Stahls in Schmalkalden.