Schmalkalden - So wie unsere Kinder heute mit Barbie, Ken oder Lego-Figuren spielen, so spielten Generationen vor ihnen mit Zinnfiguren. Funde reichen bis ins antike Rom zurück. Im 16. Jahrhundert gab es wohl kein europäisches Königshaus, dessen männlicher Nachwuchs nicht mit Regimentern aus Zinnsoldaten in die Schlacht zog. Ihren wahren Boom erlebten die Zinnfiguren im 19. Jahrhundert. Mit mehr als 60 Herstellern waren Nürnberg und Fürth die Zentren der deutschen Zinnfigurenherstellung. 40 Millionen Figuren sollen in jener Zeit von hieraus im In- und Ausland verkauft worden sein. Das Weltgeschehen, sowohl das kriegerische als auch das friedliche, wurde so in die heimische Wohnstube geholt. Kreativität und Fantasie ließen richtige Welten entstehen, Geschichte wurde - im wahrsten Sinne des Wortes - greifbar.
Schmalkalden Geschichte(n) in Zinn
Susann Schönewald 10.08.2018 - 19:02 Uhr