Schmalkalden - Für den einen oder anderen mag die Information nicht besonders aufregend klingen. Erzieherinnen und Eltern der vier städtischen Kindertagesstätten dagegen werden aufatmen: Sie bleiben in kommunaler Obhut. Eine Prüfung der Kostenstrukturen hat ergeben, dass ein Trägerwechsel keine finanziellen Einsparungen bringen würde. Vor diesem Hintergrund hatte die Verwaltung alle Kindergärten auf den Prüfstand gestellt und angesichts der Ergebnisse geschlussfolgert, dass "man in ein funktionierendes System nicht eingreifen sollte", wie Bürgermeister Thomas Kaminski am Montagabend im Stadtrat betonte. Die Überlegung, eventuell zwei Kindergärten an Freie Träger zu geben - die Rede war von Breitenbach und dem Kinderland Grenzweg - hatte für viel Aufregung gesorgt. "Viele Eltern und Erzieherinnen haben uns zu Recht auf das hohe pädagogische Niveau unserer Einrichtungen hingewiesen", räumte der Stadtchef ein. Aus seiner Sicht sei die Diskussion richtig und wichtig gewesen. Habe sie doch deutlich gezeigt, dass die Eltern großen Wert auf Qualität legen und dass gerade der gute Mix "unsere Kindergartenlandschaft einmalig macht", sagte Kaminski. Auch der Sozialausschuss hatte sich grundsätzlich gegen eine Übertragung kommunaler Tagesstätten an freie Träger ausgesprochen, erinnerte Vorsitzende Magdalene Saal (Die Linke). Beschlossen wurde indes, dass ab diesem Jahr auch der 12. Betreuungsmonat im Kindergarten bezahlt werden muss. Bisher war dieser kostenfrei. In diesem Zusammenhang forderte Saal die Eltern auf, die "trotz Erziehungs- und Kindergeld" keine Gebühren zahlen, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die Außenstände sind mittlerweile auf eine Summe von 26 500 Euro angewachsen. Saal bot den betroffenen Eltern zum Schuldenabbau die Unterstützung der Verwaltung an. Hier könnten gemeinsame Vereinbarungen getroffen werden.