Jetzt steht der Wendland-Rundweg an. Zwischen 20 und 30 Kilometern will sie täglich zurücklegen. Ihre eigene Challenge dabei: Die gesamte Zeit über im Freien verbringen. Bislang gehörte immer eine Übernachtung in einer Herberge dazu. Diesmal will es Marina Leinhas wissen. Entsprechend ausgestattet ist sie. Der Mini-Gaskocher ist schnell zusammengeschraubt. Auch einen kleinen zusammenfaltbaren Topf nimmt sie mit. Ebenso Zahnputztabletten, Bambuszahnbürste, zwei Paar Strümpfe, Regenhose, Pullover, lange Jogginghose, Isomatte, Schlafsack und für den Komfort ein kleines Kissen. Ihre Wanderschuhe hat sie neu besohlen lassen. Auf Nachhaltigkeit legt sie großen Wert.
„Ich habe eine sehr moderate Wanderung im Blick“, meint sie und lenkt die Aufmerksamkeit auf Rüdiger Nehberg und Target. e. V. Der Verein setzt sich unter anderem gegen die weibliche Genitalverstümmelung ein. „Jedes Mädchen sollte unversehrt aufwachsen können“, sagt sie und nahm Kontakt zu Target auf. Vor zwei Jahren gelang es ihr, im Laufe ihrer Wanderung 100 Euro für den Verein zusammenzubekommen, 2021 waren es immerhin 400 Euro. Auch während ihrer aktuellen Tour darf gespendet werden. Marina Leinhas berichtet täglich über ihren Instagram-Kanal „frauleinhas_wandert“ über die Tour. Mit angehangen ist ein QR-Code, über den man direkt auf ihre Aktionsseite von Target, zu dessen Gunsten sie läuft, kommt. Um spenden zu können, muss man den roten Button bedienen. „Dorthin gelangt man entweder über den QR-Code oder über den Link in meinem Instagram-Profil“, erläutert sie. Die Spenden kämen zu 100 Prozent dem Verein zugute.
Natürlich gibt es via Instagram Berichte von der Tour. Und wie hält sie es aus, zwei Wochen lang mit fast niemandem zu sprechen? „Ich will ja gar nicht reden“, meint sie. Und außerdem treffe sie schon ab und an Menschen, mit denen sie kommunizieren könne. Wichtig für sie sei es, zu lernen, mit dem Minimalen auszukommen. Zu Hause habe man alles in Fülle. „Die Vielfalt erschlägt einen und genau deshalb spüre ich beim Nachhausekommen eine krasse Dankbarkeit“, sagt sie. Nach dem Wetter schaut sie vor Beginn der Wanderung nie. Das müsse sie nehmen, wie es komme. Angst, sich zu verlaufen, hat sie keine. An den Wanderzeichen lässt es sich bestens orientieren. Und: „Ich bin ja nicht im Dschungel.“
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