Floh-Seligenthal - EEG, WEA, BHKW, RWZ oder IBP: Für Bernd Wollny war das Wirrwarr mit den vielen Abkürzungen das, was ein Elektriker Kabelsalat nennen würde: Zudem erkundigte sich der FDP-Gemeinderat aus Floh-Seligenthal immer wieder nach Ertrag, Senkungen bei der staatlich garantierten Vergütung und zu dem, was eigentlich unter regionaler Wertschöpfung zu verstehen sei.

Doch Wollny hatte offenbar, wie andere Sitzungsteilnehmer, zunächst nicht ganz den Kern des Energieprojektes erfasst: Das sieht zuvörderst die Eigenproduktion für den Eigenverbrauch und nicht den Verkauf vor. Die Kommunen würden also aus dem üblichen Stromkreislauf ausbrechen, aber auch aus dem Geldkreislauf. "Üblicherweise verdienen Anleger aus dem Westen mit, die Großanlagen im Osten finanzieren. Hier nicht. Das Geld bleibt hier und fließt nicht ab", erklärte Gemeinderat Andreas Trautvetter, einer der Strippenzieher. Und Co-Organisator und VR-Banker Mike Helios räumte mit einem anderen Missverständnis auf. Die 75 Millionen Euro werden durch private Geldgeber aufgebracht. Die Bürger und Kommunen könnten sich an einer Bürgergenossenschaft unter dem Dach einer großen Gesellschaft beteiligen; sie müssten es aber nicht. Die Kommunen hätten also keine Kosten, würden aber von Pachterlösen für die Windradstandplätze, einem kostenlosen Elektrobus, günstiger Wärme und Strom profitieren.