Schmalkalden - Sie sind waschechte Schmalkalder, brauen "Bier für hier" und engagieren sich für bedürftige Menschen in ihrer Heimatstadt. Nun lösten Jan und Uwe Schleicher ihr Versprechen ein, pro verkauftes Schmäkäller einen Cent an die Initiative "Schmalkalder helfen Schmalkaldern" zu spenden. Das Team um Kerstin Otto, Regine Weisheit und Elke Kaupert konnte es kaum fassen: Die Summe von 1015,20 Euro stand auf dem Scheck, den die Brüder dieser Tage übergaben.

Demnach müssen in den vergangenen 19 Monaten rund 100 000 Flaschen über den Ladentisch gegangen sein. Im Mai 2015, pünktlich zur Landesgartenschau, hatten die Schleichers zwei, nach eigenem Rezept in Franken gebraute Sorten auf den Markt gebracht. Inzwischen konnte das Sortiment um ein Pils erweitert werden. So wird nicht nur die regionale Braukunst wiederbelebt, sondern auch ein Stück Sozialarbeit geleistet. Ganz im Sinne von "Schmalkalder helfen Schmalkaldern", einer Initiative, die 1993 von den Schulfreunden Udo Erbe, Herbert Johannes, Anni Kaupert, Herbert Einert und Ulli Huttel gegründet worden war.

Aus Freude über ihr Wiedersehen nach dem Mauerfall - und um ihrer Heimatstadt etwas Gutes zurückzugeben und Not leidende Menschen zu unterstützen. Rund 90 000 Euro sind in den letzten 23 Jahren zusammengekommen, eine stattliche Summe, sagt Kerstin Otto. Sie führt gemeinsam mit ihrem Team und Schirmherr Thomas Kaminski das Erbe der Gründer, vier sind mittlerweile verstorben, weiter. Zu den Spendern gehören, neben Unternehmen, Geschäftsleuten und Institutionen, auch private Leute.

Eine Dauerspende aus Rotterode geht zum Beispiel zweckgebunden an eine Familie. Ebenso überweist eine Schmalkalder Familie monatlich einen Betrag auf das Konto, wie eine anonyme Wohltäterin aus Kassel. "Wir sind immer auf Spenden angewiesen, um unsere Arbeit fortzusetzen", ergänzt Regine Weisheit.