Schmalkalden - Stefan Hauck, Eigentümer der ehemaligen Gaststätte Wilhelmsburg, wollte seinen Augen nicht trauen. Er hatte gerade die Türen zur Burg aufgeschlossen, als die ersten Gäste an die Tür klopften. Am Ende des Tages waren es einige Hundert, die das seit 1991 leer stehende Gebäude am Schlossberg 1 besichtigten. Was den Schmalkalder Hausbesitzer natürlich sehr freute. Immerhin zeigte ihm der Ansturm, dass sich die Schmalkalder für die Zukunft der Objektes, das einst zu den renommiertesten der Stadt gehörte, interessieren. Dreh- und Angelpunkt war natürlich der große Saal im ersten Obergeschoss. Auch wenn mittlerweile der Putz von der Decke bröckelt, Fenster und Türen einen neuen Anstrich bedürfen, uralte Faschingsgirlanden an den letzten Narrenball erinnern - der Glanz alter Zeiten ist noch immer zu spüren. Eine ältere Dame seufzte leise auf. Hier habe sie ihren späteren Mann kennen gelernt, berichtete sie mit strahlenden Augen. Da wird sie nicht die einzige gewesen sein. Die "Burg" war mehr als vier Jahrzehnte lang der Tanztreff in Schmalkalden. Stefan Danz, SPD-Stadtrat, setzte zum ersten Mal seine Füße auf den noch immer gut erhaltenen Parkettfußboden. Er staunt. Diese Dimension hatte der junge Mann aus Mittelschmalkalden nicht erwartet. Danz hat Recht: Dieser Saal mit seinen zehn mal 30 Metern ist ein Schatz, solch eine Räumlichkeit braucht die Stadt, für Tanz- und Musikveranstaltungen, für Hochzeiten und Tagungen, für private und öffentliche Feiern.