Schmalkalden - "Liebe Frieda! In Eile will ich Dir mitteilen, dass ich gut hier angekommen bin, nachdem ich in Rothenburg übernachtet habe. Da, in der ländlichen Ruhe, war es schöner wie hier. Heute Abend gehe ich ins Theater", schrieb Ludwig Pappenheim am 9. Mai 1922 aus Kassel. Seine Worte sind an die Schmalkalderin Frieda Denner gerichtet. "Wenn Du aber Lust hast nach hier zu kommen, dann setze Dich Donnerstagmittag 1 Uhr 30 in die Bahn. Also gib deinem Herzen einen Stoß." Schnörkel schmücken Ludwig Pappenheims Versalien auf vergilbtem Papier. Die Absätze im Brief sind mit Einzügen versehen und die Schrift ist noch heute leserlich. Seinen Zeilen soll ein Telegramm beigelegen haben, wie der einstige Redakteur und Sozialdemokrat selbst schrieb.