UNTERSCHÖNAU – Wenn der Transporter den schmalen Weg hinaufgeschaukelt kommt, versammeln sich die Tiere am Zaun. Hellbraun wie Milchkaffee sind die Jungen mit den weißen Tupfen auf dem Rücken, fast kastanienbraun die älteren Böcke. „Die sind sofort da, wenn ein Auto kommt“, sagt Günther. Auch wenn Spaziergänger kommen, laufen die Tiere ohne Scheu zum Zaun. Vor allem am Wochenende füttern die Leute aus dem Ort das Wild mit trockenem Brot. „Die Tiere werden auch von den Urlaubern gut angenommen“, sagt Günther. Den Weg zum Gehege können auch Ortsfremde kaum verfehlen. Wegweiser sind an jedem Abzweig aufgestellt. Angelegt wurde das Gehege 2001 mit dem Ziel der Landschaftspflege. „Wir wollten etwas tun, um der zunehmenden Verbuschung entgegenzuwirken“, sagt Bürgermeister Ri-gobert Höchenberger. „Der Wald ist bis in den Ort hinunter gewachsen.“ Die Schößlinge immer wieder abzuschneiden, das sei ein zu großer Aufwand für das 500-Seelen-Dorf im engen Tal der Hasel.