Brotterode-Trusetal - In der Vergangenheit hatte es politisch der Jagd wegen öfter geraucht, doch nun hat sich der Pulverdampf verzogen: In einen historischen Beschluss hat Brotterode-Trusetals Stadtrat ohne lange Debatte in seltener Einmütigkeit eine Neuvergabe der Jagdpacht 2016 beschlossen. In sechs Gebieten werden Männer oder Frauen jagen, die zuvor Jagdpakete kaufen. In zwei weiteren Revieren erhalten die bisherigen Pächter eine Verlängerung ihrer Verträge um vier Jahre angeboten. Sollten sie verzichten, werden auch hier Pakete geschnürt. Die Stadt plant mit Pachteinnahmen von 20 Euro je Hektar. Insgesamt sollen rund 32 000 Euro zusammenkommen, nicht mehr Geld als bisher. "Wir orientieren uns am Hildburghäuser Modell", sagte Förster Lutz Klingler. Auch wenn das Wild im Vordergrund steht, ist das kommunalpolitische Zielfernrohr auf den Wald im Hintergrund gerichtet. Durch eine bewusste Feuerlenkung sollen nämlich deutlich mehr Hirsche und Rehe geschossen und so langfristig deutlich weniger Waldschäden entstehen. Denn derzeit gleichen Teile, der vor allem aus Fichtenholz und Buchenholz bestehenden Einrichtung des Stadtwaldes, einem Möbelstück nach mehreren Umzügen: Ramponiert oder ruiniert. So liest sich jedenfalls die Forsteinrichtung aus dem Jahr 2013. Waldumbau sei unmöglich, die Wildschäden bedrohten eine nachhaltige Bewirtschaftung, die Zukunft werde aufgefressen, heißt es in dem Papier, einem Denkzettel vom Thüringenforst.