Schmalkalden - Nachdem nun endlich der Frühling auch die Bäume grünen lässt, ist es Zeit für gärtnerische Arbeiten. Auf Schloss Wilhelmsburg werden in den kommenden Wochen im Obstgarten östlich des Terrassengartens die bereits in den vergangenen Jahren begonnenen Pflanzungen historischer Obstbaumsorten fortgesetzt.

Rund 20 weitere Apfel- und Birnbäume sollen auf dem terrassierten Gelände gepflanzt werden, teilt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit. Diese Initiative hatte Präsident Helmut-Eberhard Paulus bereits zur Besieglung der Partnerschaft zwischen Stiftung, Stadt Schmalkalden und Landesgartenschau 2015 Schmalkalden GmbH angekündigt. Nun folgen den Worten Taten. Sorten wie "Sternapi", ein dekorativer Winterapfel, "Carpentin", ein zimtfarbener Winter- und Wirtschaftsapfel aus dem 17. Jahrhundert, oder außergewöhnliche Birnensorten, wie die über 400 Jahre alte Sorte "Großer Katzenkopf", eine gelblich-grüne große Koch-, Dörr- und Mostbirne werden wieder angesiedelt.

Viele der Sorten stammen noch aus dem 18. Jahrhundert und sind schwer im Handel erhältlich. Einige sind sogar noch älter. Die sehr jungen, daher noch kleinen Bäume werden in den nächsten Jahren zu kräftigen großkronigen Obstbäumen gezogen. In einer bayerischen Baumschule hat die Stiftung einen Lieferanten gefunden. Ehe die Pflanzung erfolgt, müssen nach Angaben der Stiftung noch einige Korrekturen an der Bodenmodellierung der Böschung durchgeführt werden. In Vorbereitung auf die 3. Thüringer Landesgartenschau 2015, für die der Obstgarten mit einem Erschließungsweg versehen werden soll, wird eine einfache Treppe mit Stufen aus Holzbohlen als Muster gebaut. Über diese gelangen die Besucher später von einer Terrasse auf die andere. Das Renaissanceschloss, die Terrassen- und Obstgärten, ein perspektivisch umzäuntes Areal von zirka drei Hektar Größe, sind ein wichtiger Bestandteil der Landesgartenschau. Der Freistaat, die Stadt Schmalkalden, respektive der Landkreis, sowie die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten investieren 1,575 Millionen Euro. Mit den vorbereitenden Maßnahmen hat die Stiftung im vergangenen Jahr begonnen. Priorität hatten zunächst die archäologischen Untersuchungen.