Schleusingen Hennebergisches Gymnasium erstrahlt in Blau, Weiß und Rot

Große Nachfrage: 350 Portionen verteilte die Koch-AG an ihre Mitschüler. Foto: privat

Tradition am Hennebergischen Gymnasium in Schleusingen: Der deutsch-französische Tag. Die Bilanz der Schüler in diesem Jahr: „So etwas haben wir noch nie erlebt!“

 
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Alljährlich wiederholt sich am 24. Januar der Französische Tag am Hennebergischen Gymnasium „Georg Ernst“ in Schleusingen. Der Januar ist seit dem Deutsch-Französischen Vertrag (Éylsée-Vertrag) vom 22. Januar 1963 ohnehin geschichtsträchtig genug. Der erste französische Staatspräsident der Fünften Republik Charles de Gaulle und der damalige erste Bundeskanzler der Bonner Republik Konrad Adenauer beendeten im Grunde jahrhundertealte Konflikte beider Länder und stellten endlich die Freundschaft, den Frieden und die Zusammenarbeit zum Wohle Europas in den Vordergrund. Gekoppelt an diesen Deutsch-Französischen Élysée-Vertrag waren auch die Bildung und die Kultur, sodass durch eine kulturpädagogische Zielsetzung wie Jugendaustausch, Städtepartnerschaften und der Gründung von deutsch-französischen Gymnasien auf die Dauer friedliche Voraussetzungen verfestigt werden sollten.

Liest man in den letzten Jahren jedoch die einschlägigen Tageszeitungen beider Länder, so wird man immer wieder darüber informiert, dass die Zahl der Lernenden des Deutschen in Frankreich und die Zahl der Lernenden des Französischen in Deutschland konstant rückläufig sind. Daher ist mit dem Französischen Tag in Schleusingen auch beabsichtigt, dass das Interesse an unserem Nachbarland Frankreich bei den Schülern besser und nachhaltig geweckt wird, teilt Maikel Schätzler, Lehrer am Hennebergischen Gymnasium, mit. Die Fachschaft „Französisch“ und die „Koch-Arbeitsgemeinschaft“ (AG), die Maikel Schätzler gemeinsam mit Lehrerin Vanessa Hopfeld leitet, haben für einen gelungenen Französischen Tag gesorgt. Neben Informationen zu erbrachten Leistungen von Schülern, zum Erasmus-Programm und zu den DELF-Prüfungen, boten die Schüler der Koch-AG auch kulinarische Genüsse an und schufen ein dem Tag angemessenes französisches Ambiente im Foyer des Eingangsbereichs des Hennebergischen Gymnasiums mit der französischen Trikolore.

Die Koch-AG am Gymnasium

Seit nunmehr einem halben Jahr gibt es am Hennebergischen Gymnasium neben diversen weiteren Arbeitsgemeinschaften auch eine Koch-AG. Grundlage hierfür war die Anschaffung einer modernen neuen Küche im vergangenen Jahr, die neben zahlreichen privaten Spenden, finanzieller Unterstützung durch den Förderverein, des Schulträgers und der Mega-Möbel Schleusingen zum größten Teil über Lottomittel des Thüringer Finanzministeriums finanziert wurde.

Seitdem treffen sich rund zwanzig Schüler jede Woche am Dienstagnachmittag und bereiten für sich selbst – oder zuweilen für die gesamte Schüler- und Lehrerschaft des Schleusinger Gymnasiums – verschiedene warme und kalte Gerichte zu. So beispielsweise freuten sich viele Kinder über das festliche Weihnachtsessen der Koch-AG kurz vor den Weihnachtsferien: Thüringer Klöße mit Gulasch.

Neben rein praktischen Fähigkeiten und Fertigkeiten bekommen die Schüler auch Weiteres beigebracht, das ihnen im späteren Leben helfen wird. Kalkulation, Nachhaltigkeit und einige Geheimnisse aus der Gastronomie dürfen hierbei nicht fehlen. Zum deutsch-französischen Tag am Hennebergischen Gymnasium bereitete die Koch-AG unter anderem belegte Baguettes, französische Tarteletts, Gâteau au Chocolat, französische Limonade und frische belgische Waffeln zu. Mit Chansons, die im Hintergrund das französische Flair im Atrium vervollständigten, genossen die Schüler in beiden Hofpausen circa 350 Portionen der französischen Leckereien. „So etwas haben wir noch nie erlebt“, hörte man von dem ein oder anderen Schüler und Lehrer, teilt Maikel Schätzler mit. Ein voller Erfolg für die Schüler und Lehrer des Schleusinger Gymnasiums, die bereits jetzt in den Planungen für den Tag der offenen Tür am Samstag, 9. März, stecken. Auch hier wird es wieder einige Leckereien der Koch-AG geben – und noch vieles mehr.

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