Schleusingen - 7:0. Nahezu jeder Schuss ein Treffer. Ob es am Ende doch an den alten Botten lag? Jenes Paar Schlappen, welches an der Außenfassade des Schleusinger Vereinsheims fast ein wenig untergeht? Demjenigen, der sie berührt, winkt anschließend reichlich Glück, so heißt es. Dieses alte Paar offensichtlich nicht berührt hat an jenem Tag Schönbrunns Torwart Nick Hofmann. Gerade einmal 48 Sekunden sind gespielt, als der Schlussmann der Schleusegrund-Elf zum ersten Mal hinter sich greifen muss. Doch die Art und Weise, wie dieser Treffer fällt, ist äußerst kurios. Eine Flanke von Nils Hellmuthhäuser segelt hoch in den Strafraum, senkt sich, zieht nach innen, kommt dem oberen Eck am kurzen Pfosten gefährlich nahe. Doch Hofmann ist ja zur Stelle. Er hat ihn. Denkste! Der Ball rutscht ihm durch die Handschuhe, hinter die Linie. Hofmann versucht noch mal alles, den Fehler irgendwie zu kaschieren, doch da berührt der Ball bereits das Netz. Jetzt gibt es kein Herausreden mehr. Hofmann sinkt auf die Knie, klatscht mit beiden Händen auf das, trotz der Trockenheit der jüngsten Vergangenheit, doch sehr saftige Grün in der Fischbacher Straße. So als wolle er die Zeit mit den Gliedmaßen, die ihn vorher so im Stich gelassen haben, zum Stillstand bringen.