Schaumburgfest Schalkau Wo Ritter und Magier sich die Hand geben

Sarah Jakob

Auf der Schaumburg öffnete man wieder die Tore für Ritter, Gaukler, Zauberer und Burgfräuleins. Sehen Sie in der Bildergalerie, wie im Sonneberger Hinterland im mittelalterlicher Kulisse gefeiert wurde.

 
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In Scharen drängt sich das gemeine Volk durch das bunte Markttreiben rund um die Burgruine Schaumberg, hoch oben über den Dächer von Schalkau. Der Marktschreier trägt lautstark vor, dass seine Prüfung der verschiedenen Stände abgeschlossen sei. Auf diesem Marktgelage werden nur die köstlichsten und feinsten und Gaumenfreuden gehandelt. Die Burgfräuleins, Ritter und Gaukler, die ihm folgten heben das Glas oder den Krug, denn ein Händler mit besonderen Tränken schließt die Verkostung ab. Ob da auch ein Liebestrank dabei war? Die Besucher aus Nah und Fern, die mit ihren Eisenkutschen ins Sonneberger Hinterland gekommen sind, werden es wohl in den nächsten Stunden und Tagen merken.

Magier und Wahrsager Maccarius von Geldersdorf jedenfalls sieht der Menschentraube zunächst von seinem Zelt, das mit Fellen und Leintüchern verhangen ist, zu. Einen schweren Stiefelfuß auf der Tischkante abgelegt sammelt er seine Kräfte, damit er auch dem nächsten Neugierigen seine Zukunft voraussagen kann.

Doch es strömen immer mehr holde Maiden mit wehenden Röcken vorbei, auch die Tänzerinnen der Gruppe „Varisha“ schauen auf den Wall hinauf, denn die Kanonier der Gruppe „Büchner“ aus Schichtshöhn haben sich über den Dächern der Zelte und Holzhütten versammelt. Sie präparieren die Kanone. „Feuer!“, ruft einer, und seine Mitstreiter wiederholen im Echo seine Warnung. Dann zieht er an der Zündschnur und mit ein lauter Knall lässt Mensch und Tier in der Umgebung zusammenzucken. Applaus gibt es dennoch, bevor sich jeder wieder dem Verkäufer zuwendet, mit dem er gerade plauderte und einen, zwei, oder viele Taler für liebreizende Basteleien und zünftige Leckerbissen blecht.

Von der Bühne unterhalb des Hangs dringt die Dudelsackmusik der „Bäsareiser“ herüber, die Menge klatscht dazu und die Röcke schwingen im Takt. Am Eingang wird die Schlange immer länger, sodass sich Bürgermeisterin Ute Hopf mit dem Verteilen der Bändchen, die den Herren und Fräuleins den Zutritt gewähren, ganz schön beeilen muss.

Sie alle erwarten den großen Aufmarsch der Lagergruppen, die sich aus ihrer Zeltstadt schon unter musikalischer Begleitung auf den Weg machen. Durch die Baumwipfel klingen Trommel- und Dudelsackklänge, oben auf der Schaumburg flanieren derweil Ritter Det von der traurigen Gestalt und seine Gattin herum. Aus dem nicht einmal so fernen Hildburghausen sind sie geeilt, um dem Feste beizuwohnen. Über die vielen Menschen freut sich Reinhard Zehner, Vorsitzender der Schaumburgfreunde besonders. Dem Erfolg des Schaumburgfests konnte also auch die zweijährige Pause nichts anhaben.

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