Salz & Sound-Festival Kultureller Neustart in Bad Salzungen geglückt

Das Salz & Sound-Sommer-Festival war ein Erfolg. Künstler und Besucher feierten gemeinsam „Kultur“ und hatten Spaß. Foto: Heiko Matz

Das Salz & Sound-Festival auf der Nappe in Bad Salzungen war ein Erfolg. Zirka 2500 Gäste feierten mit den Akteuren auf der Bühne den kulturellen Neustart.

 
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Bad Salzungen - „Es war ein Experiment, ein Wagnis“, in der Corona-Pandemie ein Kulturfestival auszurichten, sagte der Bad Salzunger Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) in der Pressekonferenz zur Auswertung des Salz & Sound-Festivals. „Aber es ist geglückt.“

An zwei verlängerten Wochenenden im Juli wurde auf dem Bad Salzunger Nappenplatz Kultur der unterschiedlichsten Genres geboten. Und die Bad Salzunger und viele Gäste aus dem Umland, sogar aus Hannover oder Augsburg, ließen sich nicht lange bitten. Sie feierten ihre Lieblinge auf der Bühne, zahlten den im Unterschied zum Stadtfest höheren Eintrittspreis und hatten Spaß. Dabei variierten die Besucherzahlen. Waren es zum Auftakt am Donnerstagabend, 15. Juli, bei „Kalter Kaffee“ noch 150, so kamen am Samstagabend zu VoXXclub 500 Gäste. Das Konzert war ausverkauft. Publikumsmagnet am zweiten Wochenende vom 22. bis 25. Juli waren am Samstagabend die Local Heroes The SiKS & Cobra’s got the bird aus Bad Salzungen mit 350 Besuchern. Aber alle Veranstaltungen waren gut besucht und begeistert waren nicht nur die Besucher, auch die Künstler freuten sich und würdigten den Mut der Stadt, ein solches Festival in der Corona-Zeit auf die Bühne zu stellen, so Bohl.

Entstanden war die Idee eigentlich aus der Not heraus. „Wir haben eine Alternative zum Stadtfest gesucht.“ Nachdem es im Jahr 2020 coronabedingt ausfallen musste, entwickelten die Mitarbeiter der Stabsstelle, insbesondere der Bereiche Kultur und Sport, ein Konzept für das Salz & Sound-Festival. Das Salz steht für die Stadt Bad Salzungen und ihre Tradition. Deshalb wurde als Veranstaltungsort auch der historische Salzsiedeplatz – der Nappenplatz – gewählt, berichten die Mitarbeiter der Stabsstelle und die Initiatoren Kathleen Heß und Ronny Kaiser. Dafür habe es von den Künstlern ein äußerst positives Feedback gegeben, sie wünschen sich, dass der Nappenplatz als Veranstaltungsort beibehalten bleibt. Als die Künstler – Musikkabarett „Kalter Kaffee“ aus Erfurt, VoXXclub, Julia Neigel, Guidos Hitparade mit den Tanzgruppen, I Dolci Signori, Michl Müller, The SiKS & Cobra’s got the bird oder Jan Kunath mit seinen Hitparadenkrachern – auf der Bühne standen und von den Gästen gefeiert wurden, war das Schlimmste eigentlich schon vorbei, gestehen Kathleen Heß und Ronny Kaiser. Natürlich mussten die Veranstaltungen abgesichert werden und dafür wurden viele Akteure gebraucht. Der Bürgermeister würdigt das Engagement der Mitarbeiter der Stabsstelle. Aber auch weitere Mitarbeiter der Stadtverwaltung vom Ordnungsamt und vom Bauhof, die Technikfirma, die Gastronomen und Sponsoren, das DRK, die Polizei, der Sicherheitsdienst und die Reinigungsfirma haben zum Gelingen beigetragen. Natürlich auch der Handels- und Gewerbeverein, der den verkaufsoffenen Sonntag organisierte, und das Gesundheitsamt, welches an allen Tagen kontrollierte. Bedanken möchte sich Bürgermeister Bohl auch bei den Anwohnern, die das laute Treiben, unabhängig vom Musikgeschmack, akzeptierten. Durch das Zusammenwirken aller, so Bohl, sei das Salz & Sound-Festival ein voller Erfolg geworden. Es habe viel Lob von den Gästen und von den Künstlern gegeben. Beigetragen zum Erfolg habe natürlich auch das gute Wetter. Die schwierigste Zeit, so Heß und Kaiser, sei die Vorbereitung seit März gewesen. Bis zum Schluss sei nicht klar gewesen, ob und in welcher Form das Festival stattfinden kann. Zuletzt änderten sich die Corona-Auflagen fast täglich. Also habe man sich für das Aufstellen von Stühlen entschieden. An den Festivalabenden durften die Gäste dann sogar aufstehen, mitsingen und mit Abstand tanzen. Ein Angebot, welches viele nutzten.

Schwierig war auch, die Verträge mit den Künstlern zu schreiben, weil oft gar nicht klar war, ob das Festival stattfinden kann. Am Ende war es ein Nehmen und Geben. Die Künstler seien der Stadt auch mit der Gage entgegengekommen, was natürlich auch für sie nach der auftrittsarmen Zeit schwierig war, so Heß. Kostendeckend war das Festival für die Stadt nicht. Die Endabrechnung liege noch nicht vor, „aber glückliche Gäste und glückliche Künstler und ein geglückter kultureller Neustart in Bad Salzungen“ seien die Entschädigung, so Bohl. Salz & Sound soll weiterleben in Bad Salzungen, entweder wieder einmal als Festival oder als Sommerkulturreihe. Und sollte es die Corona-Pandemie zulassen, ist vom 8. bis 10. Juli 2022 das Stadtfest geplant, so Kathleen Heß.

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