Ruhestand Pfarrer Manfred Schreiber verabschiedet

Annett Recknagel

Nach 40 Jahren Dienst in der Kirchengemeinde Schmalkalden wurde Manfred Schreiber am Sonntag in den Ruhestand verabschiedet.

 
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Schmalkalden - „Lass es laufen den Berg hinunter/das Wasser weiß selbst, wo es hingehört ... bitte lass ihn ungestört/ Manfred weiß selbst, wo er hingehört“ – ein Lied von „Keimzeit“. Gesungen von einstigen Konfirmanden, passend zum Anlass. Genauso wie „Sonne der Gerechtigkeit“ und ein Theaterstück, das sich um drei Wünsche dreht. Wünsche werden bei einer Verabschiedung immer viele mit auf den Weg gegeben. Und Geschenke natürlich auch. Weil einem der Mensch wichtig ist und sich erinnern soll an eine schöne Zeit.

Bei Manfred Schreiber waren es fast 40 Jahre. 471 Monate und 29 Tage war er als Pfarrer in Schmalkalden tätig. Dekan Ralf Gebauer hatte es extra nachgerechnet. Noch gut ist ihm ein Abend im Garten der Schreibers im Gedächtnis, kurz nachdem seine Familie und er hier in Schmalkalden angekommen waren. Manfred Schreiber habe vor seiner Tür gestanden und die ganze Familie zu sich eingeladen. „Sie sind jemand, der viel zu sagen und viel zu erzählen hat“, betonte der Dekan weiter. Zudem sei ihm immer viel daran gelegen gewesen, das Leben der Menschen, die ihm anvertraut waren, zu teilen. „Sie haben hier in Schmalkalden Kirche auf ihre Art und Weise gestaltet“, stellte Ralf Gebauer heraus und fügte hinzu: „Sie sind auch sehr hartnäckig. Wir werden Sie in guter Erinnerung behalten.“

Im Namen des Kirchenkreises und der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck bedankte sich der Dekan bei Manfred Schreiber. Diesbezüglich war er nicht der einzige.

Die Kindergartenteams vom „Sonnenschein“ und von der Friedrich-Fröbel-Einrichtung packten Pfarrer Schreiber einen ganzen Rucksack. Da hinein wanderten Bilder der Kinder, Energieriegel, eine Flasche Bier, eine Brotbüchse, selbst an Leckerlis für den Hund hatten die Erzieherinnen und Erzieher gedacht. Damit war für ausgedehnte Wanderungen gesorgt, denn Pfarrer Schreiber besteigt sehr gern Berge. Zum Maßkopf beispielsweise führte es ihn mit einer kleinen Gruppe hinauf. Die dabei geführten Gespräche seien sehr tiefgründig gewesen.

Die Konfirmanden machten im Verabschiedungsgottesdienst mit dem Psalm 23 auf sich aufmerksam. Außerdem hatten sie Muffins gebacken und überreichten Pfarrer Schreiber zum Abschied eine selbst zusammengestellte Broschüre mit Bildern und Texten. Das Team der Martin-Luther-Schule hatte eine CD mit Bildern dabei und auch einen Sixpack Bier – damit lässt es sich besser wandern. Jens Goebel als Vorsitzender des Kirchenvorstandes bezeichnete Pfarrer Schreiber als eine Institution. „Mit Wehmut nehmen wir Abschied – danke für alle inspirierenden Predigten“, sagte er und überreichte einen Gutschein für die Semperoper.

Pfarrerin Milina Reichardt-Hahn hatte stellvertretend für den Pfarrkonvent ein Geschenk mitgebracht. Prediger Matthias Schubert wies auf die Rolle Manfred Schreibers in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) hin. „Dass wir so friedlich beieinander sind, ist auch dein Anteil“, meinte er.

Bürgermeister Thomas Kaminski bedankte sich für die sehr gute Zusammenarbeit. „Sie sind ein Mensch des Ausgleichs, der sich selbst treu bleibt, Hoffnung hat und Hoffnung gibt“, sagte das Stadtoberhaupt. Überhaupt waren sehr viele Weggefährten Manfred Schreibers im Gottesdienst anwesend. Nach dem Gottesdienst waren in der Kirche entsprechend der Corona-Vorschriften noch Gespräche möglich. Gemeinsam erinnerte man sich und ließ den Nachmittag gemütlich ausklingen.

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