15 Bands lassen es krachen im Ried

Rohr - Im Jahre 2001 aus einer Bierlaune heraus entstanden ist das "Riedfest" in Rohr zum wohl größten Metal Openair Festival in Südthüringen gewachsen. Die nunmehr 19. Auflage findet am kommenden Wochenende statt.

Ein Riesenpensum an organisatorischer Arbeit liegt hinter dem dreiköpfigen Organisatoren-Team Michael Schmidt, Toni König und Thomas Lindenlaub. Beginnen doch die Vorbereitungen für das nächste Riedfest doch schon kurz nach dem vorherigen. Die härtesten Tage sind jedoch die kurz vor dem Festival. So auch diesmal.

Die Container und Kisten mit den Bauteilen für die zehn mal zwölf Meter große Bühne wurden gestern im Ried angeliefert. Anschließend ging es los mit dem Auspacken und Aufbauen. Mit der Herrichtung des Festivalgeländes - Festzelt, Koch- und Grillstationen (es gibt Bratwurst, Rostbrätel, Currywurst, Pommes, Pulled-Pork-Burger, Sau am Spieß), Bier- und sonstige Getränkestände, Toiletten, Müllentsorgungseinrichtungen, Zäune/Absperrungen etc. - war schon vor Tagen begonnen worden. Gleichwohl gibt es noch jede Menge zu tun, bis endlich am Freitagabend das ohrenbetäubende Spektakel, welches das Riedfest Underground Metal Open Air ein jedes Mal ist, beginnen. Hardcore Metal-Freaks können sich schon mal daheim vorm Spiegel einschwingen für das unverzichtbare Headbanging (rhythmisches Kopfnicken zur Musik) vor der Bühne.

Musikalische Vielfalt

15 Bands aus dem In- und Ausland werden erwartet. Aus Uppsala/Schweden kommt die Band Ordos, die den Metal-Stil Darkened Stoner Doom pflegt, in Oslo/Norwegen beheimatet ist die Psychedelic Doom Metal Band Superlynx.

Aus Deutschland auf der Bühne stehen werden die Metal Bands Fleshcrawl (Old School Deatn Metal) aus Bayern, Brutal Kraut aus Brandenburg (Death und Progressiv), BitchHammer aus Sachsen (Black/Trash), Farsot (Black), Odroerir (Folk Metal), Black Mood (Sludge Metal), Crown of Creation (Science Fiction Death Metal), Dead Faction (Death) aus Thüringen.

Einmal mehr wird auch beim 19. Riedfest Open Air, das unter dem Motto "the underground is not dead" steht, den Anhängern von Rocksparten jenseits des Metal-Tellerrandes etwas auf die Ohren gegeben. Dafür sorgen beispielsweise die Bands Bronco aus der Schweiz (Heavy/Stoner), Volter aus Niedersachsen (Rock’n‘ Roll), die IndieRockband Barmy Rote, Osaka Rising (Hard Rock) und Goddys (Heavy Blues Rock), alle aus Thüringen. Internationalität und Regionalität (Rund 50 Prozent sind Thüringer Bands) - beides ist mit diesem Line-Up gesichert. Das Riedfest in Rohr ist das gefühlt größte Metal Festival in Südthüringen. Aus einer Bierlaune heraus entstanden und mit gerade mal fünf Bands gestartet hat sich die Veranstaltung etabliert - allen anfänglichen Unkenrufen aus den Ecken des kommerziellen Musikgeschmacks zum Trotz. "Metaller" aus vielen Ecken der Republik, viele davon Stammgäste, pilgern zum Riedfest.

Chance für junge Bands

Mit dem Festival in Deutschlands Metal-Mekka, der norddeutschen Gemeinde Wacken, ist das Riedfest freilich nicht zu vergleichen. Will es auch nicht. Weil hier vor allem junge Bands und solche, deren musikalisches Schaffen sich eher am Rande einer größeren öffentlichen Wahrnehmung abspielt, eine Auftrittschance erhalten sollen. Die Nachfrage danach ist groß und übersteigt bei weitem die Möglichkeiten - insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Riedfest Open Air ein Festival bleiben möchte, das sich nicht den Regeln der ansonsten in der Musikbranche üblichen Kommerzialisierung unterordnet. So sind immer neue Bands in Rohr zu erleben, wenngleich die meisten, die schon einmal beim Riedfest auftraten, gern wiederkommen möchten.

Wer auch immer Musik abliefert auf der Riedfest-Bühne, wird kein Leisetreter sein. Krachen wird es und das kräftig - am Freitag von 17 Uhr bis 0.45 Uhr und am Samstag von 15.45 Uhr bis 1 Uhr. Das Tagesticket kostet 20 Euro, das Wochenendticket 35 Euro. Wie üblich ist Campen und Parken in unmittelbarer Nähe möglich, und dies zum Nulltarif. dgc