Zum 18. Mal öffnen am kommenden Wochenende Töpfereien in ganz Deutschland ihre Pforten, um Interessierte hinter ihre Kulissen schauen zu lassen.
Der Ton macht ja bekanntlich die Musik. Ton macht aber auch Schalen, Tassen, Vasen. Was aus Ton so alles gefertigt werden kann, zeigen am kommenden Wochenende, vom 11. bis 12. März 2023, die Töpfereien. Sie öffnen traditionell am zweiten Märzwochenende deutschlandweit ihre Türen, um ihr Handwerk und ihre Produkte facettenreich zu präsentieren. Zum 18. Mal.
Auch im Landkreis Hildburghausen lassen sich die Keramiker über die Schulter auf die Töpferscheiben schauen. Am Samstag und am Sonntag sind sie von jeweils 10 bis 18 Uhr in ihren Werkstätten präsent, arbeiten dann vor Publikum beziehungsweise lassen Interessierte selbst ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn aus Ton Gefäße oder andere Gegenstände werden.
Mit dabei sind unter anderem drei Römhilder Töpfereien. Sie laden wie ihre Kollegen in ganz Deutschland dazu ein, die geöffneten Töpfereien, Keramikwerkstätten, Studios und Ateliers zu besuchen und das vielseitige Handwerk kennenzulernen.
In diesem Jahr haben fast 600 Werkstätten in allen Bundesländern gleichzeitig geöffnet, darunter 51 alleine in Thüringen.
In Römhild öffnet auch 2023 der Töpferhof Gramann traditionell seine Türen und bietet Werkstattführung und Vordrehen an. Simone Grassmann führt in ihrer Werkstatt in Sülzdorf durch die Arbeitsräume, bietet Vordrehen und Selbstdrehen an und lädt zu gemütlicher Verweilrunde ein. Kaffee und Kuchen oder „Fettwäche“ stehen auf der Tageskarte. Die Töpferei Weingarten hat eine Töpferolympiade im Programm zum Tag der offenen Töpferei 2023. Außerdem gibt es kulinarische Angebote: Fränkischer Rotwein trifft bei Weingartens auf französische Zwiebelsuppe. Es gibt dazu Kaffee und Kuchen und außerdem Werkstattführungen.
Außerdem hat an beiden Tagen die Galerie Richard neben Töpferei Weingarten geöffnet. Hier werden laut Markus Weingarten aktuell Kunstwerke aus Keramik präsentiert, dazu Holzkunst und Malerei. geöffnet.
Römhild blickt auf eine jahrtausendealte Keramikgeschichte zurück: Seit über 7000 Jahren gibt es die Tradition der Keramikkunst im Gleichberggebiet um Römhild, das reich ist an natürlichen Tonvorkommen.
Das Volk der Bandkeramiker, die erste bäuerliche Kultur der Jungsteinzeit, welche in Mitteleuropa dauerhafte Siedlungen bewohnte, wanderte zu jener Zeit nach Franken und das fränkisch geprägte Südthüringen ein. Die Bandkeramiker brachten als erste die Kulturtechniken des Ackerbaus, der Viehzucht, Textil-und Werkzeugherstellung, sowie die Keramikherstellung in dieses Gebiet. Sie sind nach den charakteristischen Band förmigen Verzierungen auf ihren keramischen Erzeugnissen benannt.
Eine Ausstellung dazu bietet das Steinsburgmuseum.red/dr
