Kaltensundheim - Viele Rhöner nutzten jetzt die Gelegenheit, etwas aus der Vergangenheit ihrer Dörfer, anschaulich dargestellt, zu erfahren. Im kleinen Saal des Kaltensundheimer Kulturhauses waren alle Plätze besetzt, als auf Einladung von Kirchenburg- und DRK-Ortsverein mit Dr. Kai Lehmann ein exzellenter Fachmann für die furchtbare Zeit von Hexenverfolgung und -verbrennung vor Ort war. Im August stieß bereits in Friedelshausen ein ähnlicher Vortrag auf große Resonanz.

"Mit der größte Massenmord in der Menschheitsgeschichte war nach dem Holocaust die Hexenverfolgung", schockierte Lehmann, Museumsleiter von Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden, gleich zu Beginn seine Zuhörer. Nach vorliegenden Zahlen ist eindeutig Deutschland als Vorreiter dieses Wahns auszumachen. Im Vergleich: Während in Frankreich 400, in Schottland 1000, in Polen 10 000 und in Spanien gerade mal 300 Fälle von Hexenverfolgung bekannt wurden, waren es in Deutschland im selben Zeitraum sage und schreibe 25 000 Fälle.