Bettenhausen - Wenn Jana Hopfe von "gestiegenen Preisen" für Agrarprodukte und somit "deutlich höheren Einkommen" der Betriebe liest, schwillt ihr der Kamm. "Solche Aussage kann man nicht unkommentiert stehen lassen", sagt die Vorstandsvorsitzende der Pflege-Agrargenossenschaft Bettenhausen. Verärgert ist sie vor allem, dass solche Aussagen von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) kommen. "Das sind Fachleute, die es eigentlich besser wissen und deshalb genau differenzieren müssten."

In der Tat hätten die Bauern 2010 und im Wirtschaftsjahr 2011 teilweise mehr für Getreide, Raps, Milch und Rindfleisch als zuvor bekommen. "Aber die Frage ist doch, von welche niedrigem Niveau das ausging und was unterm Strich bleibt. Da muss man auch die unverhältnismäßig gestiegenen Kosten für Dünger, Saatgut, Futtermittel und Diesel dagegensetzen", sagt die 28-Jährige und belegt das. Mehr Einnahmen bedeuteten schließlich nicht automatisch mehr Gewinn. Im Wirtschaftsjahr 2009/2010 habe der Bettenhäuser Betrieb beispielsweise gegenüber dem Vorjahr fast 23 Prozent mehr Umsatz gehabt, aber keinen Gewinn. "Im Gegenteil, am Jahresende stand ein deutliches Minus."