Siebe Lokführer koordinieren ihre Arbeit
Herausforderung war die Koordination unter den sieben Lokführern: Sie mussten genau gleichzeitig beschleunigen oder bremsen, um den etwa 3000 Tonnen schweren Zug genau auf Spur zu halten, wie die Rhätische Bahn erklärte. Dafür hat das Militär ein Feldtelefon mit Kabel vom ersten bis zum letzten Lokführer zur Verfügung gestellt. Denn weder per Funk noch Handy hätte wegen der vielen Tunnel auf der Strecke sonst überall gleichzeitig Empfang gewährleistet werden können.
Den Ablauf der Bremsmanöver erklärte Lokführer Christoph Benz auf Blick-TV: Das Kommando habe Projektleiter Peter Klima im ersten Führerstand jeweils gegeben. Zum Beispiel: „Achtung: wir bremsen jetzt mit 20 Prozent Bremsenergie. Drei, zwei, eins - BREMSEN!“
Unterwegs auf malerischer Strecke
Der Zug fuhr mit 35 Kilometern in der Stunde auf der Unesco-Weltkulturerbestrecke zwischen Thusis und St. Moritz. Die Strecke von Preda über Bergün und über das Landwasserviadukt führte über Brücken und durch Kehrtunnel, die an der Strecke nötig sind, um auf kleinem Raum große Höhenunterschiede zu überwinden. Es ging auf den knapp 25 Kilometern insgesamt 789 Höhenmeter abwärts.
Die Rhätische Bahn sagt übrigens, ihres Wissens habe es noch nie einen längeren Reisezug gegeben. Der Zusatz „auf Schmalspur“ war nötig, weil in der Kategorie „längster Personenzug“ als Bedingung vorgesehen ist, dass nur eine Zugmaschine Waggons zieht. „Da unsere Weltrekord-Komposition mit 25 vierteiligen Triebzügen nicht mit einem lokbespannten Zug mit angehängten Wagen vergleichbar ist, findet der Rekord in einer neuen Kategorie statt: Längster Reisezug der Welt auf Schmalspur“, sagte Yvonne Dünser von der Rhätischen Bahn der dpa.