Reparaturauftrag vergeben Straßenreparatur im Kreis beauftragt

Erik Hande
Das Freihalten der Straßengräben und die Reparatur der Fahrbahnschäden vergab der Landkreis an die Firma Foto: /Erik Hande

TSI erhält Auftrag zur Straßenreparatur

 
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Meiningen - Die gestiegenen Preise für Bauarbeiten sind nicht das größte Problem gewesen, mit dem sich der Bau- und Umweltausschuss des Kreistages in seiner Sitzung am Dienstag konfrontiert sah. Vielmehr war es mitunter schwierig, überhaupt eine Firma zu finden, welche sich an der Ausschreibung beteiligen und den Auftrag übernehmen möchte, erklärte dessen Vorsitzender Ralf Holland-Nell (CDU).

So geschehen zum Beispiel beim Vorhaben, die erste Reihe des Parkplatzes am Landratsamt wie ein Carport zu gestalten, auf den eine Photovoltaik-Anlage montiert wird. Den so erzeugten Strom hätte man gut für den Eigenbedarf der Kreisbehörde gebrauchen können. Doch an der Ausschreibung beteiligte sich kein einziges Unternehmen. Beim nochmaligen Nachfragen gab nur eine Firma ein Gebot in Höhe von 290 000 Euro ab. Das sei zu viel und am Ende unwirtschaftlich, waren sich die Mitglieder des Ausschusses einig und empfahlen, das Vorhaben ein Jahr zurückzustellen. „Das ist nichts Dringendes, keine Brandmeldeanlage oder Schule, die saniert werden muss“, stellte Ausschussmitglied Thomas Kästner (SPD) klar.

Für den Unterhalt des etwa 240 Kilometer langen kreiseigenen Straßennetzes, davon 200 km außerorts, hatte das Landratsamt ebenfalls Angebote eingeholt. An der Ausschreibung „Baumpflege und Heckenschnitt“ für den Zeitraum April 2021 bis März 2023 beteiligten sich sechs Firmen. Die Offerte mit 999 300 Euro war wohl ein Fake, „da wollte jemand wissen wie die Preise bei uns liegen“, merkte Günter Roth vom Fachdienst Bau und Gebäude an. Das günstigste Angebot hatte die Firma JeFra GmbH aus Drei Gleichen unterbreitet. Mit knapp 384 000 Euro lag ihre Offerte sogar noch ein Stück unter der Kalkulation des Kreises. Wichtig war es den Ausschussmitgliedern zudem, dass man mit dem Unternehmen bereits gute Erfahrungen hatte sammeln können und das es aus der Region am Rennsteig kommt. Mit ihren insgesamt 24 Beschäftigten sei die JeFra GmbH jederzeit in der Lage, die Arbeiten zur Baumpflege und zum Heckenschnitt zeitnah und in guter Qualität auszuführen, wusste Roth.

Um den Auftrag zur bituminösen Instandsetzung der Kreisstraßen hatten sich vier Firmen beworben. Das günstigste Angebot legte die TSI GmbH aus Apfelstädt vor. Auch die Firma war bereits im Auftrag des Landkreises tätig. Für das Säubern der Bankette, Gräben und die Instandsetzung der Straßen stellt das Unternehmen 195 000 Euro in Rechnung. Der Auftrag wurde einstimmig für die Zeit bis zum 31. Dezember 2021 vergeben.

Für die Sicherung der Kreisstraße K99 zwischen der B19 und Bonndorf muss eine Bohrpfahlwand mit Kopfbalken errichtet werden. Für den Auftrag meldeten drei Firmen ihr Interesse an, zwei konnten fachlich nur berücksichtigt werden. Die Strabag aus Ritschenhausen unterbreitete mit knapp 895 000 Euro die günstigste Offerte, sie erhielt den Zuschlag. Das sind allerdings rund 115 000 Euro mehr als erwartet. Das zusätzlich benötigte Geld wird vom Projekt Straßenbau Schwallungen genommen, das 2021 nicht verwirklicht werden kann. Die Arbeiten an der K99 werden vom Land Thüringen mit 75 Prozent Zuschuss gefördert, das auch anteilig die Mehrkosten mitträgt. Der Kreis muss so nur 14 500 Euro mehr aufwenden.

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