Rentenanträge Rentenversicherung sucht ehrenamtliche Helfer

Wer hilft bei Antrag für die Rente? Foto: IMAGO/Guido Schiefer/IMAGO/Guido Schiefer

Wer auf dem Weg ins Seniorenleben ist, muss einen Rentenantrag ausfüllen. Ehrenamtlich Engagierte helfen dabei. Das Problem: Es könnten noch ein paar mehr sein in der Region.

 
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Harry Müller, ein fiktiver Bewohner aus dem Kreis Schmalkalden-Meiningen, hat 45 Jahre lang gearbeitet und steht nun kurz vor dem Ruhestand. Aber: Um seine Rentenzeit genießen zu können, fehlt noch ein Detail – der Rentenantrag. Müller muss seinen Rentenantrag ausfüllen. Das Formular dafür hat er sich bereits auf der Internetseite der Deutschen Rentenversicherung angeschaut. Dort gibt es auch eine Checkliste mit Informationen und Unterlagen für den Rentenantrag. Aber Müller hat sich trotzdem einen zusätzlichen Helfer gesucht, um den Antrag zu bewältigen.

Dieser Helfer heißt Christian Neitzke und ist ehrenamtlicher Versichertenberater der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Es fehlt an Beratern in der Region

Neitzke steht Antragsstellern mit Rat und Tat zur Seite – als Versichertenberater ist er sozusagen ein Bindeglied zwischen der Rentenversicherung und den Kunden jeweils vor Ort. Das Problem dabei: Es gibt zu wenige ehrenamtliche Berater. Die Rentenversicherung sucht daher im Kreis Schmalkalden-Meiningen weitere Menschen, die sich engagieren, heißt es in einer Pressemitteilung der DRV.

In seinem Ehrenamt, sagt Neitzel, hat er es mit den unterschiedlichen Menschen zu tun – „auch mit Menschen, die den Kontakt zu Behörden eher scheuen“. Fragen rund um die Rente vor Ort zu beantworten, das ist die Aufgabe der Frauen und Männer, die sich wie Neitzke bei der Rentenversicherung engagieren. Bundesweit sind rund 2600 im Einsatz. Versichertenberater sind Teil der Selbstverwaltung der Rentenversicherung. Sie werden von der Vertreterversammlung, dem Parlament der Rentenversicherung, für sechs Jahre gewählt.

Über die Internetseite der Deutschen Rentenversicherung findet man die Berater und kann Termine vereinbaren. Dafür braucht es nur den Personalausweis und eine aktuelle Rentenauskunft. Diese kann bei der Rentenversicherung angefordert werden und enthält alle Informationen, die für die Rente relevant sind. Die Rentenauskunft ist wichtig, da die Versichertenberaterinnen und -berater aus Gründen des Datenschutzes nicht direkt ins Rentenkonto schauen können.

Die ehrenamtlichen Versichertenberater werden regelmäßig geschult. Bleibt in der Beratung doch mal eine Frage offen, könne die mit hauptamtlichen Mitarbeitern Rentenversicherung in Berlin weiterbesprochen werden. Die Ehrenamtlichen bieten in der Regel Sprechtage in Stadt- oder Gemeindeverwaltungen, bei Verbänden oder in ihrem Zuhause an. Diese organisieren sie selbst.

Leistung ist kostenfrei

Die Auslagen werden den Ehrenamtlichen von der Rentenversicherung erstattet. So gibt es etwa eine monatliche Pauschale für den zeitlichen Aufwand. Wer die Beratung in den eigenen vier Wänden anbietet, bekommt auch hierfür eine kleine Pauschale. „Die Aufgabe ist abwechslungsreich und spannend – und die Menschen, die meine Unterstützung benötigen, sind dankbar“, schildert Berater Neitzke seine Motivation – und wer ihn besucht, muss für die Beratung nichts zahlen. Alle Anträge werden dabei online aufgenommen und digital an die Rentenversicherung weitergeleitet. Insgesamt waren es mehr als 250 000 Anträge im vergangenen Jahr im gesamten Bundesgebiet.

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