Erfurt – Als Massimo Cannizzaro (Jg. 1981) in Köln aufs italienische Gymnasium ging, hatte er dort gerade mal eine Wochenstunde Sport. Zum Glück packte den in Deutschland geborenen Sohn italienischer Eltern dennoch eine derart heftige „Faszination zu diesem Ball“, dass er trotz dieses dürftigen Schulsports zum Fußballprofi wurde und heute bei Rot-Weiß Erfurt stürmt. Sollte er das nun länger bleiben, würden seine späteren Kinder dort weitaus mehr Schulsport erleben, denn in Thüringen sind ab Klasse 3 dafür drei Wochenstunden vorgesehen. Aber selbst Kultusminister Bernward Müller weiß: „Wenn man die Zeit zum Anmarsch und Umziehen abzieht, bleiben am Ende vielleicht 60, unter günstigen Umständen 70 Minuten übrig, in denen sich unsere Schüler dann wirklich sportlich bewegen.“ Und LSB-Präsident Peter Gösel ergänzt: „Es geht nicht nur darum, wie viele Sportstunden stattfinden, sondern darum, wie sie abgehalten und ausgestaltet werden.“