Noch während der Pressekonferenz musste sich Maja Adam Ilic die ein oder andere Träne aus den Augenwinkeln wischen. Manchmal ging ihr Blick auch ins Leere. Die Kapitänin des VfB Suhl hatte schwer an der Finalniederlage zu knabbern. Wir sprachen mit ihr.
Überwiegt die Enttäuschung oder doch der Stolz, eine tolle Leistung gezeigt zu haben?
Im Moment noch die Enttäuschung. Wir hatten uns richtig gut vorbereitet, nach den Niederlagen zuletzt einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht, das wollten wir heute zeigen, weil wir uns sicher waren: Wir können das. Es ist viel passiert in diesem Spiel. Natasa verletzt, Lina auch, all die Emotionen. Wir haben alles gegeben, Dresden leider in den richtigen Momenten noch etwas mehr. Ein kleines Stück hat gefehlt.
Was sagen Sie als Kapitänin zu der Mannschaft?
Ich werde den anderen Mädels sagen, dass wir unseren Erfolg schon im Dezember feiern durften, als wir in Vilsbiburg im Halbfinale gewonnen haben und damit ja überhaupt erst dieses Finale möglich gemacht haben. Wenn die Enttäuschung ein wenig gewichen ist, wird sich diese Erkenntnis sicher bei uns durchsetzen.
Waren die anonymen Briefe gegen Mannschaft und Trainer ein Thema in dieser Woche?
Ja, ich habe mit Jean-Pierre darüber gesprochen. Wir wollen aber diese einzelnen Reaktionen nicht überbewerten. Die echten Fans sollen uns unterstützen, und das machen sie ja auch, wie man heute wieder einmal sehen konnte. Vielen Dank dafür.
Man munkelt, dass Sie aufhören wollen mit Volleyball. Stimmt das?
Das steht noch nicht fest. Ich werde sehen, wie sich die Dinge in den nächsten Wochen entwickeln. Ob der Trainer bleibt und mit mir plant. Und dann muss ich auch noch klären, ob ich in meinem Ausbildungsbetrieb übernommen werde und sich das mit dem Volleyball vereinbaren ließe. Aber ich würde schon noch weitermachen, ich liebe Volleyball.
Interview: Claudia Fehse