Chisinau/Oberhof - Oberhof erhielt nur vier Stimmen, das slowenische Pokljuka 15. "Wir wussten, dass es schwer werden würde, gleich im ersten Anlauf den Zuschlag zu erhalten", sagte Präsident Franz Steinle vom Deutschen Skiverband (DSV): "Zum einen, weil wir uns dazu entschieden hatten, uns nur für die WM 2020 zu bewerben. Zum anderen, weil Antholz als ebenfalls renommierter Weltcup-Standort bereits zum zweiten Mal seinen Hut in den Ring geworfen hat und dadurch einen gewissen Bonus hatte."

Ursprünglich hatte sich Oberhof auch um die Austragung der Titelkämpfe 2021 bemüht. Weil in Oberstdorf im gleichen Jahr jedoch die Nordische Ski-WM stattfinden wird, zog der DSV seine Bewerbung wieder zurück. "Ich denke, Oberhof hat mit seiner innovativen Bewerbung viele Sympathie-Punkte sammeln können, die uns sicherlich beim nächsten Mal zu Gute kommen", sagte Steinle trotzdem.

„Das war eine Bewerbung, auf die wir alle stolz sein können. Wir wussten schon vorher, dass es im ersten Anlauf schwer werden würde. Aber natürlich hatten wir uns eine Chance ausgerechnet. Und zwar zu Recht, wenn man die hervorragende Präsentation gesehen hat. Der Elan und die Leidenschaft, mit der das Bewerbungsteam in den vergangenen Wochen zusammengearbeitet hat, waren auch in den vergangenen drei Tagen deutlich erkennbar. Das wurde uns von allen Seiten bestätigt", so Schmalkalden-Meiningens Landrat Peter Heimrich. Oberhof und Biathlon gehören einfach zusammen, ist er sicher. Deshalb gelte es jetzt, mit dem gleichen Schwung die Vorbereitungen für den Weltcup 2017 voranzutreiben. "Wir haben gesehen, dass die internationale Konkurrenz nicht schläft. Aber wenn wir gemeinsam so eng und partnerschaftlich zusammenarbeiten wie in den vergangenen Tagen, dann ist mir um die Biathlon-Zukunft in Oberhof nicht bange“, sagt er.

Thomas Schulz, Bürgermeister von Oberhof, schmerzt das Ergebnis wegen des Herzblutes, das der Deutsche Skiverband und die Stadt in die Bewerbung gesteckt habe, dennoch überwiegen auch bei ihm positive Eindrücke. "Unser Konzept und die gesamte Bewerbung waren stimmig und sympathisch. Darauf lässt sich beim nächsten Mal aufbauen. Und mindestens genauso wichtig: Die Biathlon-Welt hat gesehen, dass das Feuer in Oberhof weiter brennt. Jetzt müssen wir im Januar beim Weltcup nachlegen!“, so Schulz.
Oberhof plant bereits die nächsten WM-Bewerbungen und will nun entweder 2023 oder 2024 das Saison-Highlight der Skijäger an den Rennsteig holen. "Oberhof hat das Potenzial. Das Sportland Thüringen steht bereit, eine weitere Bewerbung zu unterstützen", sagte Thüringens Sportministerin Birgit Klaubert: "Wir sind uns einig - wir bleiben dran! Der Deutsche Skiverband, Oberhof und Thüringen haben sich in den vergangenen Tagen als sympathisches und kompetentes Team präsentiert."

Während der drei Kongresstage in Moldawien hatte die Oberhofer Delegation die Werbetrommel für eine Neuauflage der erfolgreichen Heim-WM 2004 gerührt. Die bislang letzte Biathlon-WM in Deutschland fand 2012 im bayerischen Ruhpolding statt. sid/ts