Jena - Fußball-Regionalligist FC Carl Zeiss Jena denkt offen über einen Namenswechsel nach. Hintergrund ist die Suche nach einem finanzkräftigen Sponsor. Jenas Präsident Reiner Zipfel sagte dem MDR Thüringen, mit dem Namen seien zwar viele Emotionen und Traditionen verbunden. Sollte sich aber ein Investor langfristig an den Verein binden wollen, dürfe ein Namenswechsel kein Tabu mehr sein. Mitglieder und Fans sollten dabei «mit ins Boot geholt» werden.

Tatsächlich wäre ein neuer Name für den Fußballclub nichts Neues. Seit seiner Gründung im Jahr 1903 hat Carl Zeiss acht Namenswechsel erlebt, unter anderem von «Carl Zeiß» in Sport Club Motor Jena, SV Jena, SG Ernst-Abbe und SG Stadion, Betriebssportgemeinschaft (BSG) Carl Zeiss, BSG Mechanik und BSG Motor Jena.

Die Namensdebatte angestoßen hat Jenas Finanzdezernent Frank Jauch. Er nennt den aktuellen Namen des Vereins irreführend. Denn der Zeiss-Konzern gehöre nicht zu den Sponsoren. Entweder müsse der Konzern zu einem «Grundsponsoring» bewegt werden. Ansonsten sollte das Trikot frei gemacht werden für finanzstarke Sponsoren, sagte Jauch dem MDR Thüringen. Die Stadt ist in den Planungen für eine Multifunktionsarena. Um die Betriebskosten zu decken, wird unter anderem mit dem Fußballverein und Einnahmen aus Spielen in höheren Klassen kalkuliert. dpa