Tim Focken hadert nicht mehr mit seiner Behinderung, diese Zeiten sind vorbei. Aber es gab sie, damals, kurz nach dem 17. Oktober 2010, als er als Bundeswehr-Soldat im Afghanistan-Einsatz eine Kugel aus dem Hinterhalt in die linke Schulter bekam. "Scheiße", war das erste Wort, das ihm durch den Kopf ging, als er realisierte, dass er getroffen war. "Dann habe ich dreimal tief durchgeatmet und versucht, an das zu denken, was uns beigebracht wurde", rekonstruiert er die Sekunden nach dem Einschuss. Okay, er hatte keinen Lungenschuss abbekommen, das war schon mal ein gutes Zeichen, wenn davon überhaupt die Rede sein konnte. Den Rest aber kennt Tim Focken nur aus Erzählungen, der Filmriss hatte eingesetzt.