Regiomed Insolvenzverfahren ist eröffnet

Regiomed startet ins Insolvenzverfahren. Foto: Michael von Aichberger

Planmäßig ist der Klinikverbund zum 1. April ins Insolvenzverfahren gestartet. Was das für Patienten und Mitarbeiter bedeutet.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das zuständige Amtsgericht Nürnberg hat das Hauptverfahren für die betroffenen Einrichtungen eröffnet - als regulären Teil des rechtlichen Restrukturierungsprozesses. Das teilte ein Regiomed-Sprecher am Dienstag mit. Zuvor gab es eine dreimonatige Phase des Vorverfahrens.

Für den Betrieb der Kliniken, MVZ, Wohn- und Seniorenheime, Rettungsdienste und die Servicegesellschaft ergeben sich keine Änderungen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Sämtliche Behandlungen und weiteren Leistungen werden demnach weiterhin uneingeschränkt fortgeführt. Die lückenlose Versorgung von Patienten und Bewohnern sei gesichert, Gleiches gelte für Löhne und Gehälter der Mitarbeiter.

Betroffen sind die Kliniken in Coburg, Neustadt, Lichtenfels, Hildburghausen und die Medinos-Kliniken des Landkreises Sonneberg sowie die zugehörigen Einrichtungen, Seniorenzentren, Wohnheime und der Rettungsdienst. Auch die Service GmbH, zu der Reinigungsdienst und Küche gehören, und alle MVZ mit Ausnahme Coburg gehören dazu.

Die Reha-Klinik Masserberg ist nach Unternehmensangaben vom Verfahren weiterhin ausgenommen, ebenso die Medical School.

Geschäftsführer Michael Musick wird mit den Worten zitiert: „Die Eröffnung des Hauptverfahrens ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der zukunftsfähigen Neuaufstellung von Regiomed. In den nächsten Wochen geht es nun darum, Vereinbarungen mit potenziellen Investoren abzuschließen, die mehrere oder einzelne Teilbereiche von Regiomed auf ihrem Weg in eine langfristige wirtschaftliche Tragfähigkeit strategisch begleiten werden.“

Das Team der Sanierungsexperten um Rainer Eckert unterstützten das Verfahren. Zudem werde es Hubert Ampferl nach wie vor als gerichtlich bestellter Sachwalter begleiten. „Das Hauptverfahren eröffnet eine wichtige Etappe im eigenverwalteten Restrukturierungsprozess, da es das Handwerkszeug zur Umsetzung der Restrukturierungsziele freigibt. Alle Beteiligten zeigen ein hohes Engagement, insbesondere der Zusammenhalt in der Mitarbeiterschaft ist über die verschiedenen Standorte hinweg bemerkenswert. Das macht uns zuversichtlich und spornt uns weiter an, die bestmögliche Lösung für die Regiomed-Einrichtungen zu schaffen,“ so Eckert.

Regiomed hatte Anfang Januar Insolvenz angemeldet. Aktuell läuft noch der gesetzlich verpflichtende Investorenprozesses. Ein Zuschlag für konkrete Angebote ist laut dem Regiomed-Sprecher noch nicht erfolgt, die Verhandlungen sollen Anfang Mai beendet sein. Ziel sei es, strategische Partnerschaften zu finden, die im Einklang mit dem Sanierungs- und Zukunftskonzept stehen. "Oberste Priorität haben dabei die Bedürfnisse der Patienten und Bewohner sowie die Zufriedenheit der Mitarbeiter", heißt es weiter.

Autor

Bilder