Regentropfen als Wermutstropfen Tausend Menschen zu Pfingsten am Sperrhügel

Thomas Heigl

Drei Stunden Spaß, Vergnügen und Wohlgefallen, dann gab es den großen Absacker: Ein kräftiger Regenguss die prächtige Stimmung beim Pfingstfest am Sperrhügel am Montagnachmittag sinken lassen. Rund 300 Unentwegte hielten wacker durch.

 
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Es war ein Wechselbad der Gefühle, dass die Frauen und Männer von der Bergrettung Struth-Helmershof an einem wetterwendischen Tag durchmachten. Die Veranstalter waren am Ende trotzdem nicht unzufrieden. „Es war nach der Coronapause endlich mal wieder was los“, sagt Vereinsvorsitzender Steffen Ehrle. „Die Menschen haben sich gefreut, sind aufgelebt. Es ist unglücklich gelaufen, es hätte auch anders kommen können.“

Tatsächlich deutete am Vormittag noch alles auf einen Massenansturm hin. Rund 1000 Ausflügler hatten sich bereits versammelt, den Berggottesdienst verfolgt und sich mit allem, was Küche, Keller und Grill hergaben, gestärkt und gekräftigt. Welche Massen unterwegs waren, ließ sich an der wenige Hundert Meter entfernten Neuen Ausspanne erahnen.

Auf und um den Parkplatz an dem Rennsteigpass, waren die Flächen belegt. Dabei hatten sich noch längst nicht alle Menschen, die eigentlich den Sperrhügel ansteuern wollten, in Bewegung gesetzt. Denn viele Wanderer brechen gewöhnlich erst etwas später auf, um zur Kaffeezeit an den Hütten an der großen Bergwiese anzukommen. Dass die Struth-Helmershofer an diesem Tag Pech hatten, zeigt der Wetterbericht. Machten die zahlreichen Schlecht-Wetter-Fronten am Sonntag noch einen Bogen durch die Region, wurde genau dieser Raum am Pfingstmontag von der einzigen kleinen Regenfront, die in Thüringen unterwegs war, nach der Mittagszeit getroffen. Die Bergretter öffneten ihren Gästen die Hütten, vor allem Frauen mit Kindern fanden im Trockenen Unterschlupf. Als sich der Regen verzog, wurde in kleiner Runde weiter gefeiert.

Auch die 50 bis 60 Mitglieder der Bergrettung, die an diesem Tag Hüttendienst hatten, war die Regendusche recht ärgerlich. Doch Vorsitzender Ehrle richtet den Blick in die Zukunft. Die Gemeinschaft, die seit 70 Jahren existiert, hat in ihrer langen Geschichte schon allerlei erlebt und durchgemacht.

Dazu gehören auch mehrere Namenswechsel. Zu Beginn der 50-er Jahre, die DDR war noch gar nicht so lange gegründet, nannte sich die Truppe aus Helfern und Sanitätern Bergrettungsdienst. Daraus wurde dann der Bergunfalldienst und schließlich die Thüringer Bergwacht. Doch die Namensrechte hat sich ein großer sozialer Verband gesichert. Die Struther sind zu den Wurzeln zurückgekehrt und wieder Bergretter geworden.

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