Rassekaninchen Züchter punkten bei der Landesschau

Kurt Lautensack
Mit Alaska bekam Egon Grötenhardt aus Stressenhausen 386 Punkte und die Medaille des Zentralverbands Deutscher Rassekaninchenzüchter Foto: Kurt Lautensack

Acht Rassekaninchenzüchter aus dem Landkreis Hildburghausen haben auf der 16. Thüringer Landesverbandsschau in Ronneburg erfolgreich ausgestellt.

 
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Nach langer Corona-Pause veranstalteten endlich auch wieder die Rassekaninchenzüchter eine Schau auf Landesebene. Sie soll nicht nur ein Gradmesser der bisherigen züchterischen Arbeit sein, sondern auch Erkenntnisse für die weitere Arbeit liefern und zugleich Mut machen, in der Zuchtarbeit nicht nachzulassen. Mit insgesamt 1531 Tieren hatte sich die Anzahl der ausgestellten Tiere gegenüber den Jahren vor der Pandemie leider halbiert, erklärte Egon Grötenhardt, Vorstandsmitglied im Kreisverband Hildburghausen, im Gespräch. Das sei ein Trend, der sich wohl auch bei der noch Ende Januar stattfindenden Bundesschau der Rassekaninchen in Essen fortsetzen werde. Das liege aber nicht nur an Corona, darüber sei man sich in Züchterkreisen einig, sondern „sehr viel mehr an den Schwierigkeiten, mit denen die Züchter zu kämpfen haben, nicht zuletzt auch an den enorm gestiegenen Futtermittelpreisen.“

„Umso beachtenswerter ist es“, sagte Egon Grötenhardt, selbst leidenschaftlicher Züchter, „dass acht Züchter aus unserem Landkreis mit 52 Tieren in neun verschiedenen Rassen die Landesschau in Ronneburg beschickten.“ Daran beteiligten sich fünf Züchter aus dem Verein T 425 Veilsdorf, zwei Züchter vom T 460 Crock und Grötenhardt selbst vom T 186 Stressenhausen. Das Ergebnis des Hildburghäuser Kreisverbandes könne sich sehen lassen und stimme zuversichtlich. Denn allein fünf Tiere erhielten die Bewertung „vorzüglich“, das ist die höchste Bewertung mit Punkten zwischen 97 und 100, wobei schon eine 98,5 eher selten ist. Dem vorzüglich folgt „hervorragend“ (96,5), „sehr gut“ (93 bis 96) „gut“ und „befriedigend“.

Zuchtgruppe wird bewertet

Um solche Zuchterfolge zu erreichen, gehört natürlich eine Portion Erfahrung und Fingerspitzengefühl dazu, damit alle Kriterien erfüllt werden und die Tiere schaufertig präsentiert werden können. Bewertet werden die Rassekaninchen nach Körperform und -bau, nach Farbe und Qualität des Felles, nach der Sauberkeit und bei bestimmten Rassen auch nach ihrer Fellzeichnung. Bei einer Ausstellung präsentiert der Züchter seine Tiere in sogenannten „Zuchtgruppen“, die in der Regel aus vier Tieren bestehen. Das erklärt auch die Punktzahl, die sich aus den Einzelbewertungen ergibt.

Thüringer Meister wurde der Crocker Züchter Ronald Wächter mit seinen „Farbenzwergen rot“ mit 385 Punkten und für seine „Farbenzwerge blau“ mit 386 Punkten erhielt er den Landesverbandsehrenpreis. Die höchsten Preise nach den Meistertiteln erhielten mit der Medaille des ZDRK (Zentralverband Deutscher Rassekaninchenzüchter) der Züchter Erik Hörnlein aus Veilsdorf für seine „Farbenzwerge chinchillafarbig“ mit 386,5 Punkten und der Züchter Egon Grötenhardt aus Stressenhausen mit 386 Punkten auf „Alaska“. Einen Landesverbandsehrenpreis erhielt ebenfalls Frank Seliger aus Crock für seine „Helle Großsilber“ mit 386 Punkten und einen Kreisverbandsehrenpreis gab es für Patrick Pohlig aus Veilsdorf mit 385 Punkten für seine Zwerg-Widder wildfarben. Wie schon ersichtlich, gibt es gerade bei den Farbenzwergen eine große Vielfalt. Es sind kleine, flinke Zwergkaninchen in verschiedenen Deckfarben und Schattierungen. Wegen ihrer geringen Größe und ihres niedlichen Aussehens zählen sie zu den beliebtesten Kaninchenrassen und eignen sich besonders als Haustiere.

Zusammenarbeit mit Verband Sonneberg

Wenn das alte Zuchtjahr zu Ende geht, laufen bereits die Vorbereitungen für das neue Zuchtjahr 2023 an, auf die sich nun die Züchter konzentrieren. „Bei einigen Rassen sollte bereits der Nachwuchs in den Nestern zappeln, zumal in diesem Jahr die Ausstellungen recht früh stattfinden werden“, sagt Egon Grötenhardt. Und sie seien nun mal „der Gradmesser für die Qualität und Entwicklung der Zucht im offenen Wettbewerb.“ Zur Erhöhung der Attraktivität und auf die allgemeine Situation bundesweit reagierend, werde der Kreisverband Hildburghausen mit dem Kreisverband Sonneberg die Kreisausstellungen gemeinsam ausrichten. Unter Federführung des Vereins Harras wird die Kreisjungtierschau am 2. und 3. September in Harras stattfinden und die Kreisschau der ausgewachsenen Tiere bereits am 27. und 28. Oktober in Neuhaus. Weitere Schauen seien im Kreisgebiet geplant. Wie von den Heldburger Züchtern Gerald Schromik und Robin Heybach zu erfahren war, führt der T 79 Heldburg eine Lokalschau am Wochenende zum 2. Advent durch. Der Termin der Kreisrammlerschau ist noch offen.

„Diese Schauen“, so das Vorstandsmitglied, „ sind Teil des Vereinslebens und fördern damit auch den Zusammenhalt der Mitglieder. Schön wäre es eben auch, wenn sich zukünftig wieder mehr Menschen für unsere Vereinstätigkeit interessieren würden und Mitglied werden möchten.“ Kaninchenzucht, gepaart mit allen schönen Aktivitäten, die ein Verein ermöglicht, sei eine angenehme und sinnvolle Freizeitgestaltung. Und ohne den Vegetariern oder Veganern zu nahe treten zu wollen, sei auch das Nebenprodukt „Kaninchenfleisch“ sehr gesund und schmackhaft. Den Kaninchenhaltern sei in diesem Zusammenhang gesagt, dass ein Wechsel zu Rassekaninchen keinen Geschmacksverlust bringt, aber garantiert die Tierhaltung reizvoller macht.

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