Ramelow in Hellingen Von der Kabinettssitzung direkt in die Weihnachtsscheune

Kurt Lautensack
Ministerpräsident Bodo Ramelow (links) neben Ernst Langert in dessen Weihnachtscheune in Hellingen. Foto: Kurt Lautensack

Die Weihnachtsscheune von Ernst Langert in Hellingen ist längst über Landesgrenzen hinaus bekannt und zieht Kinder und Erwachsene in ihren Bann. Nun war Ministerpräsident Bodo Ramelow zu Gast.

 
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Am Dienstagnachmittag kam mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow höchster Besuch aus unserer Landeshauptstadt Erfurt in Ernst Langerts Weihnachtsscheune in Hellingen. Viele Besucher ließen es sich natürlich nicht nehmen, dabei zu sein, um den Gast mit zu begrüßen. Dabei hat während seines Aufenthaltes manches ganz persönliche Foto mit dem Ministerpräsidenten das Fotoarchiv im Smartphone ergänzt.

Auf die Frage, was der Auslöser für diesen Besuch im südlichsten Zipfel Thüringens war, erklärte der Ministerpräsident: „Seit Jahren haben wir uns (gemeint ist Ernst Langert, d. Red.) immer wieder bei bestimmten Anlässen getroffen und bereits mehrmals auf dem Schneekopf, wo er mit Trabi und Drehorgel war.“ Zuletzt haben sich Bodo Ramelow und Ernst Langert bei einer Wanderung in Heldburg gesehen, das war noch vor Corona, im Jahr 2019, ergänzte der Hellinger. Und da sie sich schon länger kannten, hat er den Ministerpräsidenten kurzerhand eingeladen: „Jetzt komm endlich auch mal zu mir in meine Weihnachtsscheune!“ Und nun habe Ramelow sein Versprechen, das er damals gegeben hatte, eingelöst. Die Frage, ob noch ein anderer Besuch an diesem Tag geplant ist, verneinte Bodo Ramelow: „Wir hatten heute eine wichtige Kabinettssitzung, danach hatte ich noch einiges zu erledigen und dann ging’s direkt hier her nach Hellingen, wo das schöne Thüringen zu Ende ist und der Rest der Welt beginnt“, meinte der Ministerpräsident gut aufgelegt.

Ein Bastler vor dem Herrn

Und so führte ihn Ernst Langert durch seine (Weihnachts-)Märchenwelt, wobei er ihm manche technische Raffinessen, ausgeklügelte Bewegungen der Figuren und anderes erklärte. „Du bist aber auch ein Bastler vor dem Herrn“, meinte Ramelow. Beim Gang durch die Weihnachtswunderwelt schien ihm auch manches Märchen, vor allem das, wo man Stroh zu Gold spinnen kann, zu imponieren. Da es so etwas aber nur im Märchen gebe, halte er sich lieber an seine Finanzministerin Heike Taubert. Ramelow jedenfalls war von der Weihnachtsscheune beeindruckt und findet sie toll. „Es gibt ja in Thüringen mehrere Verrückte und Ernst ist einer davon“, meinte er humorvoll und hatte auch einige Beispiele parat. Dass ihm das einstige thüringische „Hinterland“ bestens bekannt ist, kann Ramelow an mehreren Beispielen belegen, denn neben den erwähnten Orten war er unter anderem auch schon zwei Mal in Milz. Überhaupt zeigte er sich bestens informiert über den Freistaat von Hellingen bis Nordhausen oder von Eisenach bis Stelzen, dem thüringischen Vogtland-Ort an der Grenze zu Sachsen. In Stelzen gebe es mit der „Festspielscheune“ auch so eine verrückte, aber tolle Idee. Dort sei aus einem einmaligen Konzert ein „Festspielort“ a la Bayreuth geworden. Da der sächsische Nachbarort Reuth heißt, heißt es „Stelzen beiReuth“.

Mehr Weihnachtsmänner als Einwohner

Aber zurück nach Hellingen, wo er von der Weihnachtsscheune sagt, sie sei „mittlerweile ein Selbstläufer“ geworden, was die Besucher betrifft. Was er auch noch nicht erlebt habe, dass ein Ort mehr Weihnachtsmänner (500 in der Scheune) als Einwohner habe. Aber es sei prima, dass „hier im Fränkischen“ die Besucher beiderseits der Landesgrenze nach Hellingen kämen. Und so ist der Besuch des Ministerpräsidenten in der Weihnachtsscheune im Beisein des Ortsteilbürgermeisters Eric Schröder als Würdigung des ehrenamtlichen Engagement von Ernst Langert und seiner Frau Jutta zu verstehen.

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