„Juri, unser Juri, wird am Freitagmorgen nicht zu lange in Gera und im VEB Carl Zeiss Jena aufgehalten werden, wird es wirklich wahr, daß er über den Rennsteig kommt, über Oberhof, Zella-Mehlis nach Suhl und dann zu den Kalikumpeln in Merkers? Und keinen enttäuschte der Protokollverlauf: Nach einer erhebenden Triumphfahrt durch Städte und Dörfer des Thüringer Waldes betrat der Held der Sowjetunion, Oberstleutnant der sowjetischen Luftstreitkräfte und erster Kosmonaut der Welt, Juri Gagarin, gegen 13.12 Uhr Suhler Boden“, berichtete „Freies Wort“ damals.
„Gestatten Sie mir, dass ich Ihnen von ganzem Herzen dafür danke, dass Sie mich in Ihre Stadt eingeladen haben und für den herzlichen Empfang, den Sie uns bereiteten“, waren seine Worte an die jubelnde Menge aus 20 .000 Zuhörern – gerade mal 27. 000 Einwohner hatte Suhl damals.
Danach fuhr Gagarin nach Merkers. Auf dem Weg durchquerte Gagarins Tross auch die Theaterstadt Meiningen. „Die Bürgersteige in der Stadt bis in Leipziger Straße waren voll mit Menschen“, erinnerte sich Leser Dieter Fey. Nachdem Gagarin Südthüringen bereist hatte, ging es von Merkers aus wieder raus aus der „Autonomen Gebirgsrepublik“ in die DDR hinterm Berg nach Erfurt. Juri Gagarin wurde auch dort begeistert bejubelt.
Gagarin starb 1968 bei einem Flugzeugabsturz. Valentina Tereschkowa, mit der er 1963 die DDR bereiste, stieg ins Zentralkomitee der KPdSU auf. Für die Putin-Partei Einiges Russland wurde sie später Abgeordnete.