Puppen-Festival Theater des Staunens und sprachliche Schmankerl

In der Sonderausstellung des Spielzeugmuseums Sonneberg ist auch die Puppe „Amore“ Foto: privat

Mit Eröffnung der Börse zum Teddy- und Puppenfest im Rahmen des Internationalen Puppen-Festivals in Neustadt und Sonneberg hält das Deutsche Spielzeugmuseum in Sonneberg ab Christi Himmelfahrt ein buntes Programm zum bereit.

 
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Seit Sonntag können Besucher in einer eigens für das Puppen-Festival konzipierten Sonderausstellung wahre Puppen-Schätze entdecken. So finden sich preisgekrönte Arbeiten von Diplomdesignerin Marion Cremer, die beim International Art Dolls Contest in München ausgezeichnet wurden. Neben den je mit einer Silber- und Bronzemedaille prämierten, „Kindern der Welt“ und der Puppe „Flora“, können auch „Thüringens Schätze“ oder „Gräfin Jutta“ bestaunt werden. Für die handgefertigten Papiermachépuppen gestaltete die Künstlerin auch die Kleidung aus Papier. Diese exklusiven Kreationen können bei ihr käuflich erworben werden.

Des Weiteren zeigt die Ausstellung auch dem Spielzeugmuseum neu zugegangene Puppen, die von der Sammlerin Petra Letz aus Zittau stammen. Den Schwerpunkt bilden seltene „Schätze“ aus der Werkstatt von Erich und Willi Klötzer, Sonneberg. Wegen ihrer hohen Qualität wurden sie sogar mit Arbeiten von Käthe Kruse verglichen. Die Meisterarbeit „der Hochzeitszug“ von Marga Klötzer sowie Puppen von Hildegard Krahmer und Ursel Erbs ergänzen die Schau.

Handgefertigte Lieblinge

Im Museumsshop finden Sammler neben den üblichen Handels- und Spielwaren auch handgefertigten Lieblinge von Kerstin Rückert. Speziell zum Puppen-Festival suchen die selbst gestrickten Puppen, die mit viele Liebe zum Detail und reichlich Zubehör gestaltet wurden, neue Besitzer.

Ab 11 Uhr lädt der Museums- und Geschichtsverein zum Genießen und Schlemmen ein. Von Donnerstag, 18. Mai, bis Sonntag, 21 Mai, bietet er den ganzen Tag über im Wechsel deftige und süße Leckereien sowie Kaffee, Sekt, Bier und Winzerweine für die Gäste an. Jung und Alt können sich an Christi Himmelfahrt auf selbst gebackene Kuchen freuen.

Das Museumsprogramm dreht sich am Donnerstag, 18. Mai, um die Familie. Unter fachkundiger Anleitung der Spielzeuggestalterin Nadine Bock können ab 13 Uhr kleine Raupen gebastelt werden. Dabei können die unterschiedlichsten Unikate entstehen – ob als Fingerspiele, Marionetten oder als praktischer Flaschenöffner, der Bastelspaß ist garantiert.

Auch die ganz kleinen Gäste können beim Theater des Staunens mitfiebern. Der Puppenspieler Patrik Lumma erzählt mit seinem Figurentheater „Die Geschichte der kleinen Raupe“. Was als Adaption der kleinen „Raupe Nimmersatt“ gedacht war, hat sich zu einer ganz eigenen Story entwickelt. Doch auch Freunde des Klassikers werden auf ihre Kosten kommen. Als Naturforscher begleitet er die kleine Raupe auf ihrer Reise durch die Tierwelt. Dabei treffen die beiden auf die Schnecke Hiltrud und Grashüpfer Theo, begegnen aber auch dem bösen Käfer mit Namen „Puppenräuber“. Kinder ab drei Jahren sind eingeladen, an den Abenteuern der kleinen Raupe auf ihrem Weg bis zur Verwandlung in einen Schmetterling teilzuhaben.

Am Mittwoch, Freitag und Samstag können Sammler und Interessierte mehr über die Geschichte der einstigen Spielwarenstadt und deren Produktion erfahren. Roland Wozniak entführt als Roland Spielmann in die glanzvolle Epoche vor 150 Jahren. Jeweils um 10.30 Uhr nimmt er die Besucher mit auf die Reise durch die Spielzeuggeschichte.

Kuratorenführung

Puppenliebhaber können am Nachmittag, jeweils um 14 Uhr, an der Kuratorenführung durch die exklusiv für das Festival gezeigte Sonderausstellung „Puppen-Schätze“ teilnehmen. Leiterin Christine Spiller lässt dabei einen Blick auf die Neuzugänge der Sammlung und preisgekrönte Künstlerpuppen werfen, die ausschließlich zum Internationalen Puppen Festival zu sehen sind. Gemeinsam mit der Museumsleitung können die Gäste auch die Puppen-Etage mit vielen Highlights des Hauses und spannenden Anekdoten entdecken. Modepuppen mit feinem Zwirn, edle Staatsdamen aus Wachs und die erste Babypuppe der Welt verzaubern noch heute die kleinen und großen Besucher. „Tauchen Sie ein in die Welt der Puppen,“, kündigt das Museum an.

In Kindheitserinnerungen schwelgen

Auch Renate Röther, Barbara Meißner und Christel Halboth vom Arbeitskreis Mundart Südthüringen schwelgen am Samstagnachmittag, 20, Mai, um 15 Uhr in Kindheitserinnerungen an die Spielzeugindustrie und der damit verbundenen Heimarbeit in und um Sonneberg. Geschichten und Gedichte rundum das Thema Spielzeug und Puppen versetzen die Zuhörer auf tragisch-komische Weise in die Vergangenheit. Ob in Mundart oder auf Hochdeutsch, für jedermann ist etwas dabei. Die Erinnerungen, ob heiter oder nachdenklich, bewegen und wecken Emotionen. Passend zum Puppen-Festival trägt Barbara Meißner Verse zu Radierungen der Künstlerin und Grafikerin Annelis Schenke vor.

Familien können die kostengünstige Familienkarte nutzen, die für zwölf Euro den Eintritt von maximal zwei Erwachsenen und den zur Familie gehörenden Kindern beinhaltet. Festivalbesucher können das Eintrittsbändchen für 14 Euro direkt vor Ort im Spielzeugmuseum erwerben, welches Zutritt zu allen teilnehmenden Veranstaltungsorten und auch den Busshuttle zwischen Sonneberg und Neustadt bei Coburg gewährleistet.

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