Vor allem als Jugendlicher kann man die Influencer hinterfragen, denen man folgt. Ich interessiere mich für einen Fitness-Riegel, der beworben wird? Dann recherchiere ich selbst. Ist der so gut, wie der Influencer sagt? Ist er nicht zu teuer? Das gleiche gilt für Körper- und Schönheitsideale, die vermittelt werden. Da sollte man sich bewusst machen: So wie der Influencer sich darstellt, das ist nicht sein Privatleben, sondern sein Job. Wir wissen also nicht, wie er sich privat verhält und wie viel vom Gezeigten echt ist.
In Umfragen äußern viele junge Menschen den Berufswunsch Influencer. Was halten Sie davon?
Ich finde das schlimm. Denn man bekommt aufgrund der Influencer, das Gefühl, es sei ganz leicht, mit wenig Einsatz viel Geld zu verdienen. Man muss nur sein Leben filmen, das war’s. Oft übersieht man aber, dass nur ein geringer Anteil der Influencer tatsächlich genug Geld verdient, um davon zu leben. Außerdem vergessen viele: Das ist oft ein Vollzeitjob, der kaum Raum für ein Privatleben lässt.
Zur Person
Beruf
Dr. Phillip Ozimek ist Sozialpsychologe und arbeitet an der Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität Bochum.
Forschung
Er forscht zu den Auswirkungen der Nutzung von sozialen Medien auf die psychische Gesundheit.